Zunehmender Pessimismus macht sich bei einigen Anlegern breit. Bei der wöchentlichen Sentimentumfrage der Deutschen Börse erhöhte sich der Anteil der bearish eingestellten Investoren zuletzt von 43 auf 47 Prozent der Befragten. 35 Prozent sind weiter bullish, der Rest zeigt sich unentschlossen.
Die Mehrheit der Investoren glaubt also nicht an die Fortsetzung der Hausse. Dafür spricht auch die Saisonalität. Üblicherweise bewegen sich die Börsen im Sommer moderat, große Kurssprünge nach oben sind in dieser Jahreszeit historisch betrachtet eher die Ausnahme als die Regel. Trotzdem können Anleger, die von einem schwachen Börsenszenario überzeugt sind, hohe Renditen erzielen - mit Stay-Low-Optionsscheinen.
Damit können Investoren sowohl in moderat steigenden als auch fallenden und seitwärts laufenden Märkten Gewinne einfahren. Dazu müssen sie eine Kursobergrenze festlegen, die in einem gewissen Zeitraum nicht touchiert oder überschritten werden darf.
Beträgt diese etwa 15.800 Punkte wie beim Stay-Low-Schein der Société Générale (ISIN: DE 000 SR9 8GX 4) auf den DAX, erhalten Investoren zehn Euro pro Schein ausbezahlt, wenn der Index bis zum Laufzeitende am 18. Juni nie auf 15.800 Zähler klettert. Da das Papier 7,89 Euro kostet, beträgt die Rendite fast 27 Prozent.
Allerdings: There is no free lunch. Heißt: Den hohen Gewinnmöglichkeiten steht ein Totalverlustrisiko gegenüber, wenn die Obergrenze nur einmal während der Laufzeit berührt wird. Daher sollten Investoren auch auf die Fälligkeit achten. Je früher diese ist, desto geringer ist das Risiko.
Bis zum 17. Juni läuft der Stay-Low-Optionsschein der Unicredit auf den DAX (ISIN: DE 000 HR1 8PA 4). Dieser kostet aktuell 9,03 Euro. Steigt der DAX von aktuell 15.125 Punkten bis zum Laufzeitende nie auf die Barriere von 16.000 DAX-Zähler, bekommen Anleger eine Rendite von 10,7 Prozent. Auch hier gilt: Wird die Obergrenze nur einmal touchiert, ist das Kapital der Anleger verloren.
Barriere bestimmt Gewinn
Die Rendite ist deutlich geringer, weil wegen der höheren Obergrenze das Risiko, diese zu erreichen, kleiner ist. Je höher die Barriere gewählt wird, desto mehr sinken die Gefahren für Investoren. Allerdings bezahlen sie diese Sicherheit mit teilweise erheblich geringeren Ertragschancen. Umgekehrt verhält es sich genauso: Je tiefer die Obergrenze, desto höher das Risiko - und desto größer ist allerdings auch der mögliche Gewinn.
Stay-Low-Optionsscheine sind extrem volatil und nur für sehr spekulativ eingestellte Käufer geeignet. Denn neben hohen Ertragschancen in kurzen Zeiträumen besteht die Totalverlustgefahr.