Offen blieb, ob das seit langem defizitäre Geschäftsfeld überhaupt etwas einbringt - oder ob Osram Geld drauflegen muss. Der Konzern hatte monatelang Optionen von Kooperation bis Verkauf geprüft. Das auf Großprojekte wie die Beleuchtung von Fußballstadien oder Flughäfen bis hin zum Petersdom spezialisierte Geschäftsfeld beschäftigt weltweit knapp 1500 Mitarbeiter, davon rund 820 im bayerischen Traunreut.
Wegen mauer Geschäfte in den USA und hausgemachter Probleme riss das Leuchtengeschäft zuletzt die übergeordnete Sparte "Lichtlösungen und Systeme" (LSS) tief in die Verlustzone: Im Geschäftsjahr 2016/17, das am 30. September endete, fiel ein operatives Minus (Ebitda) von 72 Millionen Euro an. Im zweiten Quartal belief sich der Verlust auf 23 Millionen Euro - rund 80 Prozent davon gehen auf das Konto von LS.
Experten gehen nicht davon aus, dass das Leuchtengeschäft im dritten Quartal, über das Osram am Mittwoch berichten will, die lange angestrebten schwarzen Zahlen erreicht hat. Vorstandschef Olaf Berlien sagte, dank zahlreicher Restrukturierungsmaßnahmen habe sich die Ertragslage "deutlich stabilisiert". In Traunreut waren mehr als 200 Stellen abgebaut worden. Zudem entschloss sich Osram, die Leuchtenproduktion in Deutschland zu konzentrieren und die Fertigung aus einem Werk in der Slowakei nach Bayern zu verlegen.
Nach dem Geschäft mit Glühbirnen und LED-Lampen ist LS der dritte Unternehmensteil, von dem sich Osram trennt. Der Konzern will sich auf wachstumsstarke und einträgliche Zukunftsgeschäfte etwa mit der Auto- oder Smartphonebranche konzentrieren.
rtr