Das Geschäft mit der Beleuchtung für Bürogebäude, Fabriken und Straßen litt längere Zeit unter schwindenden Umsätzen, insbesondere in den USA. Zudem schrieb der Bereich über viele Jahre Verluste. Als Konsequenz daraus hatte das Management einen Sparkurs inklusive Stellenabbau eingeläutet und den Verkauf des Leuchten-Servicegeschäfts in den USA beschlossen. Im vergangenen Jahr standen dann operativ schwarze Zahlen zu Buche.
Osram selbst will sich eigentlich von den Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle (The Carlyle Group LP) übernehmen lassen. Allerdings könnte der schon länger angedachte Deal nach einer erneuten Gewinnwarnung des MDax-Konzerns Ende März wackeln. Es war die dritte Prognosesenkung binnen eines Jahres. "Das Vertrauen in den Investment- und Finanzierungscase ist erheblich gesunken", zitierte das "Manager Magazin" in der vergangenen Woche einen beteiligten Investmentbanker. Die potenziellen Investoren rechnen seit Wochen einen Kauf von Osram durch.
Der ehemaligen Siemens-Tochter macht die Schwäche in der Autoindustrie sowie im Smartphone-Markt zu schaffen. Die konjunkturelle Abkühlung in China lässt die Lagerbestände wachsen, weswegen die Kunden mit neuen Bestellungen zögern. Besonders betroffen ist die LED-Sparte Opto Semiconductors, die unter einer erheblichen Unterauslastung der Produktionskapazität leidet. Ausgerechnet in diesem Segment hatte Osram erst die Kapazitäten durch eine neue Fabrik im malaysischen Kulim erhöht.
Die operative Schwäche hinterließ auch im Aktienkurs tiefe Spuren. Seit ihrem Rekordhoch bei 79,58 Euro Anfang 2018 haben die Papiere um rund 65 Prozent an Wert verloren. Seit Jahresbeginn ging es für die Aktie um rund ein Viertel nach unten nach unten.
dpa-AFX