AMS bietet 38,50 Euro, Bain und Carlyle 35,00 Euro. Beide Offerten waren zunächst an eine Mindestannahmeschwelle von 70 Prozent der Aktien gebunden. Am Wochenende hatte AMS die Annahmeschwelle auf 62,5 Prozent gesenkt, da es auch im Aktionärskreis Widerstand gegen die Offerte gibt und 70 Prozent zunehmend unrealistisch erschienen. Offen ist, ob Bain & Carlyle jetzt ihre Offerte noch erhöhen. In Branchenkreisen wird dafür mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 zu 40 gerechnet.
Wie Osram am Montag erklärte, sei die Offerte der Finanzinvestoren Bain & Carlyle insgesamt tragfähiger, da sie Osram als ganzes erhalten wollten. AMS hat dagegen lediglich Interesse am Opto-Halbleitergeschäft und der Autozulieferersparte und will sich von der Digitalsparte und der LED-Produktion trennen.
Wie Anleger jetzt reagieren sollten:
Der Osram-Kurs schwankt seit Tagen zwischen 37,10 und 37,70 Euro, am Montag morgen lag er bei 37,70 Euro. Anleger haben in der aktuellen Lage verschiedene Optionen. Diejenigen, die ihre Papiere nach der ersten Offerte von Bain und Carlyle bereits zu 35 Euro angedient haben, können dies noch rückgängig machen. Beide Angebote laufen noch bis 1. Oktober. Risikobereite Investoren könnten darauf setzen, dass die Finanzinvestoren Bain und Carlyle ihre Offerte noch erhöhen, beispielsweise auf 39 oder 40 Euro. Für diesen Fall würde sich die Angebotsfrist noch einmal verlängern. Allerdings besteht trotz der inzwischen gesenkten Annahmeschwelle die Gefahr, dass keiner der Bieter am Ende genügend Aktien erhält.
Falls die Übernahme scheitert, wird der Kurs voraussichtlich fallen. Wer vor diesem Hintergrund auf Nummer sicher gehen möchte, sollte den zuletzt gestiegenen Kurs lieber zum Ausstieg. Scheitert die Übernahme, müsste Osram die Sanierung im Alleingang stemmen, was als schwierig gilt. Auch aktivistische Investoren wie Elliott könnten noch auf den Plan treten, was zu starken Kursschwankungen führen könnte.