Die IG Metall befürchtet, dass sich der kriselnde Konzern von 800 seiner 5600 Beschäftigten in Deutschland trennt. Osram werde "kaputtgespart".

Auch von der geplanten Übernahme des Konzerns durch den Chip- und Sensorhersteller AMS erwarten die Arbeitnehmervertreter nichts Gutes. Im Kampf gegen AMS erlitten sie am Montag vor Gericht einen Rückschlag. Der Betriebsrat hatte dagegen geklagt, dass der österreichische Konzern kurz nach dem Scheitern seines ersten Übernahmeangebots eine zweite Offerte platzierte. AMS nutzte damit eine Lücke im Gesetz, das nach Auffassung der IG Metall zwei Offerten nacheinander eigentlich verbietet. Doch das Oberlandesgericht Frankfurt entschied nun, dass der Betriebsrat kein Recht habe, die Freigabe der zweiten Offerte durch die Börsenaufsicht Bafin anzufechten. Das Übernahmeangebot von AMS an die Osram-Aktionäre läuft bis 5. Dezember.

Nach einem Verlust von 343 Millionen Euro in dem Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr hatte Osram angekündigt, den Arbeitsplatzabbau fortzusetzen. Anders als die IG Metall nennt der Konzern dazu keine Zahl, sondern verweist auf die laufenden Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern. Osram strebt nach eigenen Angaben sozialverträgliche Lösungen an. Binnen zwölf Monaten hat das Unternehmen die Belegschaft weltweit bereits um 2340 auf 23.500 Mitarbeiter reduziert.

rtr