Für das Gesamtjahr erwartet er nun einen operativen Gewinn (Ebit) zwischen 4,1 und 4,4 Milliarden Euro. Zuvor hatte das Unternehmen noch mit 3,5 bis 3,8 Milliarden Euro gerechnet. 2019 hatte die Post einen operativen Ertrag von 4,128 Milliarden Euro erzielt.

Bei Anlegern kamen die Nachrichten gut an. Post-Aktien stiegen um bis zu 3,6 Prozent auf 41,08 Euro und damit auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren.

"Unser Geschäft hat sich im dritten Quartal sehr gut entwickelt", bilanzierte Appel. Vor allem das Paket-Geschäft in Deutschland und das internationale Express-Geschäft legten zu. Insgesamt kletterte der operative Ertrag (Ebit) im Quartal nach vorläufigen Zahlen auf rund 1,37 Milliarden Euro von 942 Millionen vor Jahresfrist. Im Ergebnis sind einmalige Bonus-Zahlungen an die Beschäftigten in der Corona-Krise von rund 170 Millionen Euro berücksichtigt. Im Gesamtjahr drücken zudem einmalige Belastungen infolge des Ausstiegs aus der Produktion des Elektro-Transporters StreetScooter auf die Bilanz.

Die Post profitiert vom in der Pandemie boomenden Online-Handel. Der Einzelhandel litt im Frühjahr etwa unter den Auflagen der Behörden zur Eindämmung der Pandemie, immer mehr Verbraucher orderten ihre Waren im Internet. Die Post liefert diese dann aus. Die Bonner verzeichneten im Frühling Sendungsmengen wie sonst nur an Weihnachten. Insgesamt hätten die Sendungsmengen aber auch im September auf einem hohen Niveau gelegen, erklärte die Post. "Wir konzentrieren uns jetzt voll und ganz auf die Vorbereitungen für ein außergewöhnlich starkes Weihnachtsgeschäft", kündigte Appel an. Aktuell sucht der Konzern rund 10.000 neue Arbeitskräfte in Deutschland, um für die Brief- und Paketflut in der Vorweihnachtszeit gewappnet zu sein. Die Post beschäftigt weltweit rund 550.000 Mitarbeiter.

Auch Konkurrenten der Post profitieren vom boomenden Online-Handel. So hatte der US-Wettbewerber FedEx im abgelaufenen Quartal mehr verdient. Einen Ausblick für das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahrs scheute der US-Konzern aber - anders als die Post. Die Bonner wollen nun auch einen möglichen Corona-Impfstoff verteilen. Der Konzern verfüge über Lager-Kapazitäten und könne Impfstoffe unter Einhaltung der Kühlkette in alle Gegenden der Welt liefern, hatte Finanzchefin Melanie Kreis gesagt.

rtr