Analysten führten das auf einen Angebotsengpass und die verstärkte Verwendung des Edelmetalls in der Automobilbranche zurück. "Die Nachfrage nach Palladium steigt Jahr für Jahr wegen der höheren Nachfrage nach Katalysatoren für Benziner", sagte Yuichi Ikemizu, Leiter der Tokioter Filiale der ICBC Standard Bank. "Außerdem werden die Abgasvorschriften immer strikter, was dazu führt, dass künftig immer mehr Palladium in Autos verwendet wird."

Palladium wird zur Abgasreinigung von Benzinmotoren genutzt, das Edelmetall Platin bei Diesel-Aggregaten. Deren Anteil an Fahrzeugmotoren geht wegen des Abgasskandals jedoch zurück. Seit Jahresbeginn legte der Palladium-Preis knapp 19 Prozent zu, Platin verteuerte sich im selben Zeitraum um vier Prozent auf 823 Dollar je Feinunze.

Die Analysten der Commerzbank warnten vor Rückschlägen bei Palladium. "Gerechtfertigt ist dieser hohe Preis, der auf Angebotsengpässe zurückgeführt wird, unseres Erachtens nicht", schrieben die Experten in einem Rohstoffkommentar. "Wir denken, dass schon seit einiger Zeit spekulative Finanzanleger auf den fahrenden Zug aufgesprungen sind und den Preisanstieg verstärkt haben." Palladium hat mittlerweile sogar Gold überholt. Das vor allem für die Schmuckherstellung und als "Antikrisen-Währung" verwendete Edelmetall verteuerte sich am Mittwoch um ein halbes Prozent auf ein Zehn-Monats-Hoch von 1346 Dollar.

rtr