Das war die reine Kaufpanik - kurz nach Empfehlung von Paragon an dieser Stelle Ende Februar ging es mit der Aktie des Autozulieferers wochenlang nach oben. Bis Ende März hatte sich der Kurs verdoppelt. Die Story lief wie erwartet: Der Umsatz des Experten für Systeme und Lösungen für Megatrends wie E-Mobilität, Kinematik oder künstliche Intelligenz machte im vergangenen Jahr einen Sprung um 50,1 Prozent auf 187,4 Millionen Euro. Das operative Ergebnis hatte sich dabei auf 14,8 Millionen Euro sogar verdreifacht.
Vor etwa zwei Wochen allerdings kam es zu einem plötzlichen Kurskollaps von rund 25 Prozent an einem Tag. Auslöser waren bilanzielle Probleme. Wegen fehlerhafter Anwendung von Rechnungslegungsvorschriften wurde bei der Tochter Voltabox 2018 ein Gewinn ausgewiesen, der mehr als 14 Millionen Euro über dem korrekten Wert lag. Der Kurs der 60-prozentigen Tochter rauschte 30 Prozent runter.
Das hatte entsprechende Auswirkungen auf die Paragon-Aktie. Die Ergebniseffekte bei der Tochter haben auf das vergangene Jahr und die Folgejahre keine Auswirkungen und ändern auch nichts am starken Lauf im Paragon-Konzern. So stellt Firmenchef Klaus Dieter Frers für dieses Jahr weiterhin ein Umsatzwachstum um etwa 20 bis 30 Prozent auf 230 bis 240 Millionen Euro in Aussicht.
Bei stabiler Marge dürfte der Gewinn erneut überproportional zulegen. Die Zahlen zum ersten Quartal bestätigen das. Das Segment E-Mobilität war mit 150 Prozent Umsatzplus wachstumsstark, insgesamt schaffte Paragon im Quartal einen Umsatzsprung um 25,4 Prozent. Das Ergebnis drehte von minus 0,01 auf plus 0,31 Euro je Aktie. Bei einem geschätzten Orderbestand bis 2023 von zwei Milliarden Euro ist weiter hohes Wachstum zu erwarten.
Die Story ist intakt. Mit Zehner- KGV auf Basis 2020 ist die Aktie günstig. Anleger nutzen den Kursrückschlag zum Einstieg.
ISIN: DE 000 555 869 6
Gew./Aktie 2020e: 2,50 €
KGV 2020/Dividende: 13,7/1,6 %
EK* je Aktie/KBV: 26,40 €/0,9
EK*-Quote: 53,8 %
Kurs/Ziel/Stopp: 24,58/34,50/17,40 €
* Eigenkapital, eigene Schätzungen.