An den Aktienmärkten geht es derzeit stetig bergab. Pessimisten befürchten, dass uns eine Epoche wie in den 1970er Jahren bevorstehen könnte. Wenn das so kommt, dürften die Aktienmärkte erst im Jahr 2038 wieder einen neuen Höchststand markieren. Von Matthias Fischer
Das zumindest suggeriert der Dow Jones Industrial Average, der wohl bekannteste Aktienindex der Welt. Er markierte im Januar 1966 ein Allzeithoch, das er erst im Oktober 1982 wieder überschreiten konnte. Macht in der Summe 16 mehr oder weniger triste Aktienjahre.
Warum nun Pessimisten eine ähnliche Entwicklung befürchten: Die Parallelen zur damaligen Wirtschaftslage sind frappant. So grassierte damals eine hohe Inflation, der monatliche Verbraucherpreisindex kletterte von 0,9 Prozent im Januar 1966 auf 13,6 Prozent im Juni 1980. Um die steigenden Preise in den Griff zu bekommen, erhöhte die US-Notenbank Federal Reserve den Leitzins von 4,6 Prozent im Jahr 1966 bis auf 20 Prozent im Jahr 1981. Ein weiterer Faktor war, dass der Aktienmarkt zu Beginn der 1970er Jahre ziemlich hoch bewertet war. Die Speerspitze war eine Gruppe von Wachstums-Unternehmen, die Nifty Fifty genannt wurden. Dazu gehörten etwa Polaroid, Eastman Kodak und Xerox. Die Parallelen zu heute hoch bewerteten Aktien wie Amazon, Apple, Facebook oder Alphabet sind zumindest bemerkenswert. Einige dieser Nifty Fifty-Papiere haben sich von dem Dauer-Crash übrigens gar nicht mehr erholt.
Dass dieses Szenario auch wirklich so eintrittt, ist aber keineswegs ausgemacht. So ist sich Fed-Chef Jerome Powell dieser Problematik natürlich bewusst und setzt entsprechend alles daran, genau dies zu vermeiden. So erwarten manche Ökonomen, dass einem Abschwung in den USA eine ebenso schnelle Erholung folgt ( sogenanntes V-Szenario).