von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Fünf-Minuten-Basis



Sowohl der DAX als auch der gestern auf einem neuen Allzeithoch notierende S&P 500 sind zu schnell geklettert, und damit anfällig für Gewinnmitnahmen. Ein zuverlässiger Indikator in diesem Zusammenhang ist der Abstand zum durchschnittlichen Trend, den wir über den mittleren Monatskurs (die 21-Tage-Linie) unter dem Chart symbolisiert haben. Erreicht diese Differenz eine Extremzone, sinkt die Wahrscheinlichkeit eines weiteren kurzfristigen Anstiegs. Aktuell sind beide Indizes soweit, eine Atempause einzulegen.

Weitere Gewinne sind erst danach wieder zu erwarten, wobei der DAX im Falle einer weiteren Übertreibung nach oben noch Luft bis an die häufig als Auslöser für Verkäufe dienende 200-Tage-Durchschnittskurve (violett markiert) bei aktuell rund 9500 Punkten hat, etwa 50 Punkte darüber liegt zudem ein Kursbereich mit vielen Wendepunkten in den vergangenen Monaten. Allerspätestens hier sollten kurzfristig denkende Anleger Gewinne auf breiter Front mitnehmen, wenn sie dies nicht zur Sicherheit jetzt schon teilweise oder vollständig getan haben.

Rückschlagspotenzial besteht dann bis zunächst 9150 Punkte. Wenn sich nicht viele Marktteilnehmer von ihren Aktien trennen, könnte die Konsolidierung schon an der darauf folgenden Haltestelle bei 8900/8950 Zählern wieder vorbei sein. Dort fallen die 21-Tage-Linie und ein bereits bewährter Kaufbereich (Unterstützung) zusammen.

Chart 2 - S&P 500 Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie in %



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Chart 3 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie in %



Erst wenn der Markt sich deutlich über die 9600 erholt, sinkt mittel- bis langfristig die Gefahr weiterer Verkäufe.. Bis dahin bleibt die Zone um 8100/8150 Punkte weiterhin ein realistisches Kursziel auf der Unterseite. Dort lagen über viele Jahre hinweg ehemalige Allzeithochs des Deutschen Aktienindex, das Areal ist in den Köpfen der Marktteilnehmer dadurch noch sehr stark präsent. Wenn der Index erneut auf dieses Niveau zurück fällt, könnten viele langfristig denkende Anleger dies als zweite Einstiegschance in einen mehrjährigen Aufwärtstrend sehen - daran dürfte die Mehrheit immer noch glauben. Darunter hinaus gehende Rückschläge sind vorerst eher unwahrscheinlich, eine Seitwärtsbewegung zwischen dem Bereich 9600/9800 oder sogar dem Allzeithoch bei 10.050 Zählern auf der Oberseite und maximal 7500/8000 Punkten auf der Unterseite (siehe Wochenchart auf der folgenden Seite) bleibt vorerst das wahrscheinlichste Szenario.





Chart 4 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Der Chart auf Wochenbasis zeigt die Bedeutung der Zone um 8000/8150 Zähler, ebenso wird die 7500er-Marke als weiterer Haltebereich sichtbar. Erst wenn es weiter abwärts geht, müssen Anleger sich Gedanken machen. Dann hilft der Abstand zur 200-Tage-Linie, ein Kursziel zu definieren. Er kann zwischen minus 20 und minus 40 Prozent betragen, daraus resultieren Zielmarken zwischen 7600 und 5700 Punkten. Letztere ist eher unwahrscheinlich, nur in Extremphasen hat sich der DAX so weit von seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 200 Börsentage nach unten abgesetzt.



Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis





Unterstützungen und Widerstände















































Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft.

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