von Andreas Büchler, Herausgeber des Index-Radars (mehr Infos auf Seite 6)




Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis

Erst wenn die Kurse stärker zurück fallen als 9350/9420 Zähler, bestünde Grund zur Sorge. Dort verlaufen die 21-Tage-Linie und diverse horizontale Unterstützungen, die im Fünf-Minuten-Chart gut zu sehen sind. Doch schon bei 9550/9600 dürften der Index sich fangen, dort befindet sich die Untergrenze eines Aufwärtstrendkanals und eine weitere horizontale Kaufzone.

Solange diese Kursniveaus halten ist ein erneuter Test des Areals um 9800/9850 Zählern möglich, wo der ehemalige Aufwärtstrend im Tageschart und die eingangs erwähnte, seit Anfang 2014 bestehende horizontale Hürde die jüngsten Gewinnmitnahmen ausgelöst haben dürften. Wenn diese Zone überwunden wird, ist ein Anstieg bis ans Allzeithoch bei 10.050 Punkten möglich.

Mittelfristig ist dieses Szenario das wahrscheinlichere, allerdings ist der Markt kurzfristig zu sehr überhitzt, um es sofort zu realisieren. Der Abstand zur Monatsdurchschnittskurs zeigt das deutlich: Er liegt mit rund 3,6 Prozent weiterhin auf einem Niveau, das in der Vergangenheit stets zu Konsolidierungsphasen führte (siehe blaue Indikatorlinie unter dem Tageschart auf Seite 2). Anleger müssen also noch etwas Geduld haben, und den ein oder anderen Rückschlag mit einkalkulieren.

Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis

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Chart 3 - Tageschart

Nachdem der Markt auch die Zone um 9600/9700 geknackt hat, ist das Risiko weiterer Verluste unter die erste stärkere Unterstützung bei 8900 inzwischen deutlich gesunken - der nächste Halt auf der Südseite bei 8500 Zählern ist damit vorerst wieder vom Tisch. Stattdessen rücken die Zone um 9800/9850 (Ex-Aufwärtstrend und horizontale Barriere) sowie das Allzeithoch um 10.050 wieder in den Mittelpunkt. Allerdings haben sich die Kurse aktuell etwas weit von der 21-Tage-Linie entfernt (blauer Indikator unter dem Chart), was in der Vergangenheit zunächst zu einer Trendpause führte. Auch jetzt müssen sich Anleger vielleicht etwas gedulden, bevor es weiter nach oben gehen kann.

Chart 4 - Wochenchart

Im Wochenchart ist der Aufwärtstrend gebrochen, hier ist Abwärtspotenzial erkennbar. Bevor die Kurse nicht mindestens 25 bis 35 Prozent unter die 200-Tage-Linie fallen, ist der Markt aus ganz langfristiger Sicht nicht als überverkauft zu sehen. Kursverluste bis an die 7500er-Marke, wo eine weitere Unterstützung liegt, sind aus dieser Perspektive durchaus möglich. Allerdings nur, wenn die 8900er-Marke nicht halten sollte. Derzeit ist dies noch offen, Anleger müssen noch nicht mit dem Schlimmsten rechnen.

Insbesondere aus dem übergeordneten Sichtwinkel wird erkennbar: Seit 2009 tendiert der Markt nach oben, und selbst Korrekturen wie der Mini-Crash in 2011 konnten den DAX nicht allzu lange vom Steigen abhalten. Diese Tendenz dürfte sich auch nach einer ausgeprägten Konsolidierung, wenn sie denn kommt, wieder fortsetzen.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände




























Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft. Bei der Market Technicians Association, New York, absolvierte er die "Chartered Market Technician"-Prüfungen Level 1 und 2. Seine Analysen erschienen unter anderem bereits bei der Financial Times Deutschland und dem Zertifikatejournal.

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