Während andere Bankanleihen kräftig unter Druck geraten sind, haben sich die Kurse von Pfandbriefen relativ stabil gehalten. Zwar sind auch bei den international als Covered Bonds bezeichneten Papieren die Risikoaufschläge gestiegen, die Investoren gegenüber sicheren Staatsanleihen verlangen. Aber längst nicht so stark wie bei normalen Bonds oder gar bei nachrangigen Papieren von Banken.
Dies liegt an der besonderen Konstruktion von Pfandbriefen, die mit Hypotheken oder Forderungen gegenüber der öffentlichen Hand besichert sind. Auf diese könnten bei einer Bankpleite nur die Inhaber der Covered Bonds zugreifen. Investoren geben sich deshalb bei den Papieren mit geringeren Renditen zufrieden. Und Banken können sich mit den gedeckten Anleihen auch in turbulenten Zeiten noch zu vergleichsweise günstigen Konditionen am Kapitalmarkt refinanzieren.
Unterschiedliche Entwicklung
Besonders dänische, österreichische und deutsche Pfandbriefe hielten sich gut. Höhere Risikoaufschläge forderten Investoren bei Bonds von Banken aus Kanada, Italien, Australien, den Niederlanden und Frankreich. Anfang März lag der Anteil der Euro-Covered-Bonds, die zu Kursen gehandelt wurden, die eine negative Rendite auf Endfälligkeit bedeuteten, bei 95 Prozent, Anfang April waren es laut LBBW noch 58 Prozent.
Neue Covered Bonds emittierten in den vergangenen Wochen vor allem französische Banken wie Crédit Agricole und kanadische Häuser wie CIBC. Dass es 2020 infolge der Corona-Krise einen deutlichen Rückgang bei Neuemissionen geben wird, halten die Analysten der DZ Bank für unwahrscheinlich. Gestützt wird der Markt nicht zuletzt durch die Anleihekäufe der EZB.
Anleger können mit dem Nordea European Covered Bond (ISIN: LU 007 631 545 5) breit gestreut investieren. Der Fonds brachte in den vergangenen fünf Jahren bei geringen Schwankungen im Schnitt eine Rendite von zwei Prozent pro Jahr.