Das Produktportfolio von Pfeiffer Vacuum reicht von Vakuumpumpen über Mess- und Analysegeräte bis hin zu komplexen Vakuumsystemen, die beispielsweise für Reinräume unerlässlich sind. Das Unternehmen hat Kunden aus den Bereichen Industrie, Beschichtung, Analytik und Forschung und Entwicklung. Von der Entspiegelung von Brillengläsern, über die Produktion von Flachbildschirmen bis hin zur Beschichtung von Solarzellen oder Badezimmerarmaturen alles geschieht in Vakuumkammern.

Die Zahlen können sich sehen lassen. Pfeiffer Vacuum steigerte 2015 den Umsatz um elf Prozent auf 451,5 Millionen Euro und übertraf damit die eigene Prognose. Das Betriebsergebnis legte um 36 Prozent auf 60,8 Millionen zu. Die Hessen erzielten eine operative Marge von 13,5 Prozent. Eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Die gute Geschäftsentwicklung konnte Pfeiffer im ersten Quartal nur bedingt weiterschreiben. Dennoch bleibt das Management für das laufende Jahr optimistisch. Vor allem im zweiten Halbjahr starten etliche neue Kundenprojekte, die den Umsatz ankurbeln.

Die Analysten von Kepler Cheuvreux rechnen damit, dass das Unternehmen seinen Gewinn pro Aktie im Schnitt zweistellig steigern wird. Auch die Dividende sollte um die gleichen Zuwachsraten erhöht werden. Damit sei die Aktie im Vergleich zu Konkurrenzfirmen unterbewertet. Die Analysten trauen dem Wert 104 Euro zu, gut 20 Prozent mehr als die aktuellen Notierungen.

Diese grundlegend guten Geschäftsaussichten fallen in eine Branchenkonsolidierung. Vergangenen Herbst verkaufte der Industriekonzern Oerlikon seine Vacuum-Sparte für 525 Millionen Franken an den schwedischen Konzern Atlas Corpco. Auch bei den Hessen gab es eine wesentliche Veränderung in der Aktionärsstruktur. Der familiengeführte Industrie-Vacuum-Hersteller Busch beteiligte sich anfangs mit 15 Prozent und stockte dann schnell auf aktuell 27 Prozent der Aktien auf.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass das attraktive Vacuum-Pumpen-Segment weiter konsolidiert. Pfeiffer ist eine der interessantesten Firmen in dem Sektor. Busch sieht sich selbst als Ankeraktionär mit einer hohen Kompetenz auf dem Vacuum-Markt. Die Produktportfolios von Busch und Pfeiffer sind komplementär. Dass Busch sein Aktienpaket als ein rein finanzielles Investment sieht, ist möglich aber wenig wahrscheinlich. Eine weitere Aufstockung, eventuell sogar ein Angebot ist möglich.

Letztendlich wäre es auch denkbar, dass Busch mit dem High-Tech-Maschinenbauer fusionieren will. Busch hat seine Rechtsform von einer GmbH in eine Europäische SE geändert. Die neue Rechtsform würde die Fusion gesellschaftsrechtlich ermöglichen.

Mutige Anleger positionieren sich mit einem klassischen Call. Das Produkt hebelt Kursgewinne mit dem Faktor 4,5. Würde die Aktie bis Ende der Laufzeit das Kursziel der Kepler Analysten erreichen, verdoppelt sich der Call.

Basiswert Pfeiffer Vacuum
Produkt Klassischer Call
WKN HU5KPY
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 15.03.17
Kurs des Calls 1,50 €
Basispreis 75,00 €
Aufgeld 4,62%
Omega 4,2
Spread 0,01 €