Das operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich um 76,4 Prozent auf 22,6 Millionen Euro, die entsprechende Marge von 8,4 auf 11,8 Prozent. An der Börse kam das sehr gut an. Zum Handelsstart am Freitag schoss die Pfeiffer-Aktie um fast elf Prozent nach oben.
Mit den vorgelegten Zahlen habe Pfeiffer Vacuum deutlich besser abgeschnitten als vom Kapitalmarkt erwartet, hieß es vom Unternehmen. Dazu warben die Hessen mit 233,9 Millionen Euro über ein Drittel mehr an Aufträgen ein und erreichten damit laut eigenen Angaben ein Rekordniveau. Auch da spielte die höhere Nachfrage aus dem Halbleitermarkt eine große Rolle, insbesondere in den letzten Wochen des ersten Quartals.
Experte Martin Comtesse vom Analysehaus Jefferies verdeutlichte, dass die höheren Vorgaben für das Umsatzwachstum und die Profitabilität über den Markterwartungen lägen. Für die Ergebnisse des Herstellers von Vakuumpumpensystemen und -komponenten im laufenden Jahr dürften sie nun um rund zehn Prozent steigen, befand der Experte.
Dank der robusten Entwicklung erhöhte das Unternehmen zudem seine Prognose für das laufende Jahr. Das Umsatzwachstum und die Ebit-Marge sollen sich 2021 gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessern und jeweils bei über 10 Prozent liegen. Ende März hatte Pfeiffer Vacuum nur ein Umsatzplus von mehr als 5 Prozent sowie eine höhere Ebit-Marge in Aussicht gestellt.
Für die künftige Entwicklung gibt sich Pfeiffer Vacuum ohnehin optimistisch. Die seit Jahresbeginn amtierende neue Konzernchefin Britta Giesen will mit eigenem Wachstum und Zukäufen in den kommenden drei bis fünf Jahren den Marktanteil von Pfeiffer ausbauen. Der Umsatz soll "wesentlich" steigen und die Profitabilität sich "erheblich" verbessern, hieß es im Januar.
Genaue Zahlen will die Gesellschaft aber erst nach einer genaueren Analyse nennen. Der Vorstand hatte die Überarbeitung der Mittelfristziele Anfang des Jahres mit der aktuellen Geschäftsentwicklung und Fortschritten bei strategischen Wachstumsinvestitionen begründet.
Pfeiffer ist mit seinen Vakuumpumpen unter anderem in derzeit wachsenden Feldern unterwegs. So stellt Pfeiffer Vacuum als Spezialpumpen-Hersteller vor allem Vakuumpumpen her, mit denen etwa Chiphersteller, Labore und andere ihre Reinräume von Staub und anderen störenden Einflüssen weithin freihalten können.
Das Unternehmen gehört zu mehr als 60 Prozent dem Pumpenhersteller und Familienkonzern Busch. Am Markt machen immer wieder Spekulationen die Runde, ob und wann Busch das SDax-Unternehmen komplett schlucken könnte.
Im vergangenen Jahr hatte Pfeiffer Vacuum spürbar unter der Corona-Pandemie gelitten, der Gewinn ging um ein gutes Drittel auf 31,6 Millionen Euro zurück. Der Umsatz war um 2,2 Prozent auf 618,7 Millionen Euro gesunken, Produktivitätsverluste in der Pandemie und erhöhte Abschreibungen hatten das operative Ergebnis um 30,5 Prozent auf 45,3 Millionen Euro abrutschen lassen.
Weitere Einzelheiten zum ersten Quartal will das Unternehmen am 4. Mai bekanntgeben.
dpa-AFX