Die am Dienstag von dem Ratiopharm-Mutterkonzern vorgelegte Offerte dürfte aber auf wenig Gegenliebe stoßen. Nachdem die Gerüchteküche in den vergangenen Tagen bereits heißlief, hatte Mylan am Freitag erklärt, das Unternehmen würde schlecht mit Teva zusammenpassen. Mylan selbst hatte zuletzt ein Angebot über 29 Milliarden Dollar für den Arzneimittelhersteller Perrigo unterbreitet. Branchenexperten vermuteten, dies könne eine Maßnahme sein, um einen Kauf durch Teva abzuwehren.
Teva räumte ein, dass es nicht sicher sei, ob es zu einem Zusammenschluss komme. Sollte das Angebot erfolgreich sein, könnte die Transaktion bis Jahresende abgeschlossen werden. Die Aktien von Mylan schossen nach der Vorlage der Offerte um neun Prozent auf 74 Dollar in die Höhe.
Die Pharmaindustrie wird derzeit von einer Vielzahl von Übernahmen umgewälzt. Unter anderem treiben hohe Forschungskosten und der Ablauf von Patenten auf lukrative Medikamente die Fusionswelle an. So geriet Teva in der vergangenen Woche unter Druck als die US-Gesundheitsbehörde FDA grünes Licht für ein Nachahmerpräparat seines wichtigen Multiple-Sklerose-Medikaments Copaxone gab. Das Mittel gegen die Nervenkrankheit steht immerhin für 20 Prozent der Konzernumsätze und für 50 Prozent des Konzerngewinns.
Teva ist einer der weltweit größten Hersteller von Nachahmer-Medikamenten. Zu dem Konzern gehört die deutsche Ratiopharm. Mylan hatte in Deutschland vor fast acht Jahren die Generikasparte der Darmstädter Merck für 4,9 Milliarden Euro gekauft.
Reuters