Große Konkurrenten hätten dafür zehn bis 15 Jahre gebraucht, sagte die neue Aktienchefin Virginie Maisonneuve in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. "Ich sage nicht, dass wir zehn Jahre warten werden. Ich will den Aktienanteil am verwalteten Vermögen deutlich ausbauen, aber das dauert eben." Zukäufe stünden dabei nicht im Fokus. Pimco sei aber sehr wohl offen dafür, Teams von Rivalen abzuwerben. Kurzfristig will Maisonneuve zehn bis 16 neue Leute einstellen. Dann hätte sie rund 30 Investment-Experten, vornehmlich in London.

Die gebürtige Französin war im Januar vom Konkurrenten Schroders gekommen, um Pimco neuen Schwung zu verleihen. Allianz-Chef Michael Diekmann dringt schon länger darauf, dass sich Pimco ein Stück unabhängiger macht von den Bond-Märkten, zumal wichtige Anleihe-Fonds wie das Aushängeschild Total Return zuletzt unter den Erwartungen blieben und deutliche Mittelabflüsse verschmerzen mussten. Von den knapp zwei Billionen Dollar, die Pimco verwaltet, entfallen derzeit gerade einmal neun Milliarden auf Aktien.

Welche Zielgröße Maisonneuve auf mittlere Sicht anpeilt, sagte sie nicht. Sie betonte allerdings, Pimco-Gründer Bill Gross stehe voll und ganz hinter ihrer Expansionsstrategie. Eingestellt wurde die Fondsmanagerin, die auf 27 Jahre Berufserfahrung zurückblickt, noch vom früheren Pimco-Chef Mohamed El-Erian - bevor dieser im Zerwürfnis mit Gross zu Jahresbeginn überraschend von Bord gegangen war. Seither ist Maisonneuve eine der insgesamt sechs stellvertretenden Anlagechefs, die Gross zuarbeiten - und sie ist die einzige Frau in der Runde. Neben ihren Management-Aufgaben will sie auch weiter als Fondsmanagerin arbeiten. Pimco hat unter anderem Fonds am Start, die sich auf besonders starke Dividendentitel und Schwellenländer fokussieren.

Reuters