Ins Blickfeld rückte auch wieder der Ölpreis, der zeitweise auf den höchsten Stand seit Juni 2015 kletterte und nur noch knapp unter 60 Dollar notiert.

Im Streit zwischen den USA und Nordkorea habe das Risiko einer militärischen Auseinandersetzung zugenommen, sagte Analyst Dirk Gojny von der National-Bank in Essen. "Die Eskalationsschraube wird um eine weitere Umdrehung angezogen. Das sollte Investoren beunruhigen." Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un warf den USA vor, seinem Land den Krieg erklärt zu haben und drohte mit dem Abschuss von amerikanischen Langstreckenbombern. China rief die Politiker in beiden Ländern zur Mäßigung auf. Sie würden hoffentlich einsehen, dass der Einsatz militärischer Mittel niemals ein guter Ausweg sei. "Bleibt zu hoffen, dass das alles Cartoon-ähnlich bleiben wird", schrieben die Analysten der Rabobank in einem Marktkommentar.

Auch die deutsche Innenpolitik blieb im Fokus der Anleger. Der Euro rutschte am Tag zwei nach der Bundestagswahl zeitweise um 0,3 Prozent auf 1,1808 Dollar ab. Offen ist, in welcher Konstellation Kanzlerin Angela Merkel weiterregieren kann. Die SPD will in die Opposition wechseln, eine Koalition von CDU/CSU, FDP und den Grünen ist nach Ansicht von Experten nicht einfach umzusetzen. "Anders als bei den Niederlanden und Belgien könnte eine längere Regierungsfindung in der größten Volkswirtschaft der Euro-Zone eher auf die Gemeinschaftswährung drücken", sagte Devisenexperte Stefan Grothaus von der DZ Bank.

Mit Spannung blickten Anleger auch auf eine Rede des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der im Tagesverlauf an der Pariser Sorbonne-Universität seine Reformpläne für die EU und die Euro-Zone vorstellen will. "Wie realistisch seine Pläne sind, hängt nach dem Wochenende nicht unerheblich davon ab, wie sich die Regierungsbildung in Deutschland gestaltet", sagte Commerzbank-Analystin Esther Maria Reichelt.

THYSSENKRUPP ÜBERRASCHT MIT KAPITALERHÖHUNG

Auf den Verkaufslisten im Dax standen ThyssenKrupp mit einem Kursverlust von einem Prozent. Der Konzern, der erst vor wenigen Tagen die Fusion seines Stahlgeschäfts mit dem indischen Rivalen Tata angekündigt hat, erhöhte sein Grundkapital um zehn Prozent.

Die Titel von Europas größter Kupferhütte Aurubis sackten um bis zu sieben Prozent ab, nachdem die Analysten vom Bankhaus Lampe das Kursziel deutlich gesenkt und ihr Rating für die Aktien zurückgestuft haben. Die große Kupfer-Party neige sich dem Ende entgegen und die Preise für die Verarbeitung des Rohstoffs gerieten unter Druck.