Seit Anfang 2015 legte die Porsche-Aktie eine regelrechte Vollbremsung auf’s Parkett. Von über 90 Euro stürzte die Beteiligungsgesellschaft auf 43 Euro ab und hat sich damit mehr als halbiert. Einige Mitglieder der Familie Porsche haben im Juli ihre Beteiligung an dem Unternehmen nun aber kräftig aufgestockt. Die beiden Aufsichtsratsmitglieder Ferdinand Oliver Porsche und Wolfgang Porsche waren besonders mutig und kauften 70.000 Aktien mit einem Transaktionsvolumen von über drei Millionen Euro bzw. 98.000 Anteilsscheine für über vier Millionen Euro.
Zusammen mit den Transaktionen von Felix Alexander Porsche (14.300 Stück) und Ferdinand Rudolf Wolfgang Porsche (10.450 Stück) wurden für mehr als 8,1 Millionen Euro insgesamt 192.750 Porsche-Aktien erworben. Für Anleger stellt dies durchaus ein Vertrauensbeweis dar, schließlich basierten die Transaktionen nicht auf einer vertraglichen Verpflichtung oder Aktienoptionsplänen. Es sieht so aus, als ob die Familie Porsche von der Qualität und den Perspektiven des Unternehmens, das denselben Namen trägt, derzeit ausgesprochen überzeugt ist.
Charttechnisch kann die Porsche-Aktie aber noch nicht so recht überzeugen. Zwar deutet derzeit viel auf eine erfolgreiche Bodenbildung hin. Die 200-Tage-Linie befindet sich aber nach wie vor auf Talfahrt, was in der Chartlehre negativ gewertet wird. Höchste Priorität hat nun das Verteidigen der im Bereich von 36 Euro bis 40 Euro verlaufenden Unterstützungszone. Den Blick nach oben gerichtet, dürfte sich die Marke von 50 Euro als schwierige Hürde erweisen. Neue Impulse könnte die Aktie erhalten, wenn am 1. August die Halbjahreszahlen veröffentlicht werden.
Auf Seite 2: Massive Kauflaune bei TUI-Chef Joussen
Bei der TUI Group hat der Brexit ziemlich viel Unsicherheit generiert, schließlich erzielt der Touristikkonzern in Großbritannien einen erheblichen Teil seiner Umsätze. Sollte es wegen des EU-Austritts der Briten nun zu einer Rezession kommen, dürfte auf der Insel die Urlaubslaune nicht sonderlich stark ausgeprägt sein. Außerdem verteuert die Pfundschwäche den Urlaub in Resteuropa erheblich.
Vorstandschef Friedrich Joussen scheinen diese Probleme nicht zu kümmern. Er kaufte nach dem Brexit im Zuge von sieben Transaktionen insgesamt 100.000 TUI-Aktien im Gegenwert von über einer Million Euro. Besonders interessant: Joussen ist Wiederholungstäter. Bereits im März dieses Jahres stieg er schon einmal ein. Damals erwarb er für 508.000 Euro 40.000 TUI-Aktien.
Aus charttechnischer Sicht geriet der FTSE-100-Titel TUI durch den jüngsten Kurseinbruch in eine prekäre Lage. Im Bereich der psychologisch bedeutenden Marke von zehn Euro verläuft zugleich eine wichtige Unterstützung. Ende 2014 drehte der Wert genau hier massiv gen Norden und legte innerhalb von sechs Monaten auf fast 18 Euro zu. Wenig Anlass zu Optimismus geben aber weder die 100- noch die 200-Tage-Linie. Beide befinden sich nämlich in einem eindeutigen Abwärtstrend und bewegen sich weit über dem aktuellen Aktienkurs von TUI.
Auf Seite 3: Alle Vorstände von ProSiebenSat.1 kaufen
Seitdem mit ProSiebenSat.1 erstmals einem Medienunternehmender Aufstieg in den DAX gelang, läuft es bei der Aktie nicht mehr rund. Vom im November 2015 markierten Jahreshoch von über 50 Euro hat der DAX-Neuling mittlerweile mehr als ein Viertel seines Werts verloren. Dies scheint die Vorstandsriege des Münchner Medienunternehmens aber kaum zu beunruhigen. Sämtliche Vorstände kauften nämlich am 1. Juli Aktien des von ihnen geführten Unternehmens. Insgesamt erwarben sie für über eine Million Euro 27.200 Aktien.
Vorstandschef (CEO) Thomas Ebeling ging mit gutem Beispiel voran und erwies sich als besonders eifriger Käufer. Er erwarb nämlich auf dem reduzierten Kursniveau 10.000 Papiere im Gegenwert von fast 380.000 Euro, gefolgt von Vorstandsmitglied Albert Conrad der sich für 190.000 Euro mit 5.000 Titeln eingedeckt hat. Charttechnische Argumente dürften bei den Käufen allerdings keine Rolle gespielt haben, schließlich generierte der DAX-Wert mit dem Rutsch unter die Unterstützung bei 40 Euro ein klares Verkaufssignal.
Zum Autor:
Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.