Der Sportwagen-Hersteller hat am Mittwoch ordentliche Quartalszahlen vorgelegt. Dennoch rutscht die Porsche-Vorzugsaktie zeitweilig deutlich ins Minus ab. Die Resultate seien "ein bisschen schwach", schrieb Analyst Philippe Houchois von Jefferies zu den Zahlen. Der Markt habe mit etwas mehr operativem Ergebnis und mehr freiem Mittelzufluss gerechnet. Die Porsche-Aktie könnte jedoch bald wieder anziehen.

Die Porsche AG konnte im ersten Quartal steigende Kosten mit höheren Verkaufspreisen ihrer Fahrzeuge kompensieren. Weil der mehrheitlich zum VW-Konzern gehörende Autobauer deutlich mehr Autos verkaufte als im von Covid-Lockdowns und Teileknappheit geprägten Vorjahreszeitraum, konnte Porsche-Chef Oliver Blume am Morgen insgesamt deutliche Anstiege bei den Geschäftszahlen vermelden.

Der nachlassende Teilemangel und höhere Auslieferungen haben Porsche im Q1 ordentlich Schwung verliehen. Umsatz und operatives Ergebnis legten zu Jahresbeginn um je gut ein Viertel zu, teilte der Sportwagenbauer am Morgen mit.

Mit gut gefüllten Kassen blickt der Konzern optimistisch voraus und bekräftigt für das Gesamtjahr die Prognose einer operative Rendite im Bereich von 17 bis 19 Prozent – vorausgesetzt, die wirtschaftlich herausfordernden Bedingungen verschärften sich nicht signifikant.

Auch das langfristige Ziel einer Umsatzrendite von mehr als 20 Prozent Marge bestätigte Finanzchef Lutz Meschke. "Die Märkte bleiben global volatil – umso zufriedener sind wir mit unseren Zahlen."

Verkaufspreise steigen

In den ersten drei Monaten lieferte Porsche 80.767 Fahrzeuge an Kunden, 18 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Dabei kletterte der durchschnittliche Verkaufspreis je Auto von 107.000 Euro im Vorjahreszeitraum auf jetzt 116.000 Euro.

Der Barmittelzufluss (Netto-Cashflow) stieg um rund 84 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Den hohen Anstieg begründete Porsche damit, dass der Cashflow im Bereich Automobile vor einem Jahr wegen der Verwerfungen in der Wertschöpfungskette geprägt gewesen sei. Die Rendite hielt Porsche trotz höherer Kosten bei 18,2 Prozent stabil.

Zu den Ergebnissen hätten sowohl höhere Verkaufspreise als auch eine Verschiebung hin zu teureren Modellen beigetragen, hieß es. Insgesamt blieb die Nachfrage nach Angaben des Unternehmens unverändert stark. Der Auftragseingang im ersten Quartal habe über den Erwartungen des Unternehmens gelegen, sagte Finanzchef Lutz Meschke in einer Telefonkonferenz.

Die Porsche-Aktie reagiert am Mittwoch zeitweilig dennoch kräftig nachgebend. Bis auf 107,35 Euro rutscht der DAX-Wert ab, bevor sich der Kurs wieder auf etwa 111 Euro erholt. Seit dem Börsengang im September vergangenen Jahres hat sich der Porsche-Kurs prächtig entwickelt. Für 82,50 Euro Ausgabepreis an die Börse gegangen, hat die Aktie sich seitdem um knapp ein Drittel auf zuletzt 108 Euro verteuert. Schon länger wird das Unternehmen von den Investoren an der Börse höher bewertet als der gesamte Volkswagen-Konzern.

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Porsche AG seit IPO (Xetra, in Euro)

Elektro-Porsche noch teurer

Porsche setzt nach einer Rekordfahrt zu Jahresbeginn bei der Rendite auf weitere Preiserhöhungen. Finanzvorstand Lutz Meschke kündigte bei der Präsentation der Quartalszahlen am Mittwoch für das zweite Halbjahr Aufschläge zwischen vier und acht Prozent in Europa und den USA an.

Mit der Einführung weiterer Elektromodelle sollen die Kunden zudem mehr bezahlen als für die jeweiligen Verbrenner-Versionen. Beim eMacan, der im nächsten Jahr erwartet wird, macht der Unterschied zwischen zehn bis 15 Prozent aus. Damit will Porsche seine Profitabilität dauerhaft auf einem Niveau halten, das sonst nur noch von Edelmarken wie Lamborghini und Ferrari und übertroffen wird.

Einschätzungen zur Aktie von Porsche AG

Mehrere Analysten haben ihre Ziele für die Porsche-Aktie nach den Zahlen bestätigt. So bleibt die US-Bank JPMorgan mit ihrer Einstufung bei "Overweight". Das Kursziel lautet 140 Euro. Goldman Sachs sagt "Buy" und lässt das Kursziel bei 149 Euro.

Auch BÖRSE ONLINE ist optimistisch für Porsche gestimmt. Das Zwischentief von Mitte März wurde verteidigt, mittelfristig winken neue Rekordhöhen jenseits der 120-Euro-Marke. Auch Nachkäufe können auf dem gedrückten Niveau lohnen. Das Kursziel für die Porsche-Aktie wurde im Januar mit 125 Euro herausgegeben.

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(Mit Material von Reuters)

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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG.

Der Autor ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG.