Die Aktien der Sportwagen-Ikone Porsche werden voraussichtlich noch vor Weihnachten in den DAX aufsteigen. Als Abstiegskandidat hingegen wird der Sportartikel-Hersteller Puma gehandelt.
Das sagte Index-Experte Tom Koula von der Investmentbank Stifel Europe der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Bei der Index-Überprüfung im Dezember müsse Börsenneuling Porsche „ganz klar“ in den deutschen Leitindex aufgenommen werden.
Obwohl die Mehrheit der Porsche-Aktien bei Volkswagen und der ebenfalls im DAX notierten Porsche Holding liegt, beträgt der Börsenwert der frei handelbaren Aktien („Streubesitz“) knapp 15 Milliarden Euro. „Damit liegt Porsche aktuell auf Platz 22, gleich hinter Vonovia, und wäre damit also auch ein Fast Entry", erklärt Koula. Zum Fast Entry, also zur beschleunigten Aufnahme in den DAX-40, berechtigt schon Platz 33 auf der Rangliste der wertvollsten deutschen Unternehmen nach Streubesitz. Porsche war erst Ende September zu einem Ausgabepreis von 82,50 an die Börse gebracht worden. Aktuell kostet die Aktie knapp 100 Euro. Damit hat Porsche seit dem Börsengang gut 20 Prozent an Börsenwert gewonnen.
Mit dem Porsche-Aufstieg werden drei Aktien aus dem VW-Dunstkreis im wichtigsten deutschen Börsenbarometer enthalten sein: Volkswagen Vorzüge, Porsche Holding und ab Mitte Dezember auch die Porsche-Sportwagenaktie. Derzeit ist nur Siemens mit den Töchtern Siemens Energy und Siemens Healthineers dreifach im DAX vertreten.
Allerdings ist Siemens Energy einer der Abstiegskandidaten und muss möglicherweise für Porsche weichen. Auch der Online-Modehändler Zalando muss zittern. Der größte Wackelkandidat wäre laut Koula aus heutiger Sicht jedoch der Sportartikelhersteller Puma als kleinstes DAX-Mitglied gemessen am Börsenwert der in Streubesitz befindlichen Aktien. Der Puma-Kurs hat zuletzt unter mehreren Gewinnwarnungen des Konkurrenten Adidas gelitten. Allerdings wurde die Aktie zu Unrecht in Sippenhaft genommen, denn die Zahlen von Puma haben bislang nicht enttäuscht.
Weitere Änderungen im DAX wird es wohl erst im nächsten Jahr geben, falls die Linde-Hauptversammlung dem Wechsel in die USA als Heimatbörse zustimmt. In diesem Fall wäre nach Koulas Berechnungen aktuell die Commerzbank erster Nachrückkandidat, aber auch Rheinmetall und Delivery Hero sind derzeit im Rennen.
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