"Es werden weitere Schritte kommen. Wir haben unsere Visionen, aber das ist ein Thema von Morgen", sagte Produktionsvorstand Oliver Blume am Dienstag bei der Eröffnung der neuen Macan-Fabrik in Leipzig. Vorstandschef Matthias Müller sagte, Porsche brauche "attraktive, begehrliche Produkte". "Wir werden weitere Produkte entwickeln und im Laufe des Jahres entscheiden."

    Vom kleinen Geländewagen Macan sollen in Leipzig zunächst 50 000 Exemplare jährlich produziert werden. Die Nachfrage entwickele sich überaus positiv, obwohl der Wagen erst ab April bei den Händlern stehen wird, sagte Müller. "Wenn der Markt verlangt, höhere Kapazitäten einzurichten, werden wir reagieren. Natürlich in Leipzig", sagte Müller.

    Die neue Macan-Fabrik war in nur zwei Jahren errichtet worden. Zur Eröffnung kamen auch VW-Patriarch Ferdinand Piëch, der Aufsichtsratsvorsitzende der Porsche AG, Wolfgang Porsche, und Vize-Kanzler Sigmar Gabriel (SPD). Das Unternehmen investierte nach eigenen Angaben rund eine halbe Milliarde Euro in die Erweiterung des Leipziger Standorts. Mit eigenem Karosseriebau und einer Lackierei ist Leipzig zum Vollwerk geworden. In Sachsen werden auch noch der große Geländewagen Cayenne und die Sportlimousine Panamera montiert.

    Die SUVs und Limousinen haben für die Sportwagenschmiede Porsche in den vergangenen Jahren eine immer größere Bedeutung erlangt. Von 162 000 verkauften Porsches 2013 waren gut 84 000 SUVs. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an den Macan. Die Gefahr, dass mit den Geländefahrzeugen der Marken-Kern verwässert, sieht Produktionsvorstand Blume nicht. "Da sehen wir kein Problem, so lange wir uns auf die Porsche-typischen Gene konzentrieren." Das seien Exklusivität und Qualität. Für den Macan seien Amerika und China wichtige Absatzmärkte, aber auch auf Schwellenländern ruhen die Hoffnungen der VW-Tochter.

    Porsche-Gesamtbetriebsratschef Uwe Hück kündigte an, sich für eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit in Leipzig einsetzen zu wollen. Während im Stammwerk Stuttgart-Zuffenhausen eine Reduzierung auf 34 Stunden vereinbart wurde, gelten in Leipzig 38 Stunden. "Das wird die Belegschaft nicht auf Dauer akzeptieren", sagte Hück. Er wolle erreichen, dass auch in Leipzig um eine Stunde auf dann 37 verkürzt wird.

dpa-AFX