Offenbar hätten Anleger das Eröffnungsplus genutzt, um sich von den Papieren zu trennen, sagte ein Börsianer. Wegen der enttäuschenden Kursentwicklung der vergangenen Monate wolle sie niemand zum Jahresende im Depot haben. Morphosys-Titel büßten seit Anfang Januar rund zwei Drittel ihres Wertes ein.
Morphosys hatte am Wochenende Studienergebnisse zu seinem bereits zugelassenem Blutkrebsmedikament Monjuvi sowie zu seinem neuen Mittel Pelabresib, das sich das Unternehmen mit der Übernahme des US-Krebsspezialisten Constellation Pharmaceuticals in diesem Sommer gesichert hatte, veröffentlicht. Im Zuge der Studie erhielten Patienten, die an Lymphzellenkrebs litten, Monjuvi zusammen mit der Arznei Lenalidomid. Verglichen mit den am häufigsten eingesetzten Therapien für erwachsene Patienten sei dabei eine signifikante Verbesserung des Gesamtüberlebens beobachtet worden. Monjuvi, das Morphosys in den USA zusammen mit Incyte vermarktet, ist ein wichtiger Umsatzbringer für das Unternehmen. Nach Einschätzung von Morphoys zeigen die neuesten Daten, dass Monjuvi das Potenzial hat, "eine bevorzugte Kombinations-Therapie zu werden".
Zu Pelabresib veröffentlichte Morphosys Daten aus einer klinischen Studie der Phase 2 bei Patienten mit Myelofibrose, einer seltenen Krebserkrankung des Knochenmarks. "Diese Daten bestätigen bereits veröffentlichte Ergebnisse und bekräftigen die Bedeutung, die Pelabresib im Falle einer Zulassung bei der schwierigen Behandlung von Myelofibrose haben könnte", sagte Entwicklungsvorstand Malte Peters. Das Mittel wurde bereits in die entscheidende dritte Studienphase gebracht, in der seine Wirksamkeit als erste Behandlungsoption von Myelofibrose-Patienten getestet werden soll.
rtr