Positive Überraschung: Die Aktie steuert eine wichtige Kursmarke an. Das neue Effizienzprogramm könnte den Impuls für einen nachhaltigen Steigflug geben. Die Erwartungen der Analysten könnten übertroffen werden – es winken rund 60 Prozent Kurschancen.
Die Aktie von Deutsche Lufthansa hat Ende vergangener Woche den Steigflug wieder aufgenommen und nähert sich dem Oktober-Hoch von rund sieben Euro und damit der oberen Begrenzung des seit April gebildeten Seitwärtstrends. Ein Ausbruch über diese Marke könnte eine nachhaltige Trendwende einleiten. Bisher fehlte der Aktie der Treibstoff für einen solchen Durchbruch.
Vielmehr bekam vor allem die Kernmarke Lufthansa 2024 kräftig Gegenwind. Gewerkschaften drängten die Fluggesellschaft zu hohen Gehaltserhöhungen. Im dritten Quartal 2024 schlugen 240 Millionen Euro Kosten für Kundenentschädigungen zu Buche. Dringend benötigte Flugzeuge werden nur mit drastischer Verspätung geliefert und führten 2024 erneut zu Flottenengpässen. Die schwächelnde Konjunktur in China führt zu einer schwachen Auslastung bei vielen Asien-Flügen. Aufgrund des Ukraine-Konflikts muss unter anderem die Lufthansa bei ihren Asien-Flügen einen Umweg nehmen. Dadurch entstehen Mehrkosten.
Tochtergesellschaften wie Eurowings und Swiss kamen in den ersten neun Monaten 2024 gut durch die Turbulenzen. Konzernchef Carsten Spohr erwartet, dass ITA Airways bereits in diesem Jahr Gewinne erzielen wird.
60% Kurschance: Schafft die Aktie den Turnaounrd?
Das neu aufgelegte Effizienzprogramm „Turnaround“ soll die Kernmarke Lufthansa ebenfalls wieder auf den richtigen Kurs bringen. „Für 2025 reduzieren wir unsere Wachstumspläne“, deutete bereits Lufthansa-Airlines-Bereichsvorstand Jens Ritter an. „Ein sehr dosiertes und moderates Wachstum werde die Lufthansa auf 90 Prozent des Vor-Corona-Niveaus bringen.“ Zudem ist mit einem weiteren Anstieg der Ticketpreise zu rechnen. Die Buchungen der Geschäftskunden erreichten 2024 nur rund 60 Prozent des Vor-Corona-Niveaus. Durch Maßnahmen wie die Verbesserung des Services und die Modernisierung der Kabinenausstattung sollen sie wieder zurückgewonnen werden.
Schwerpunkt des Effizienzprogramms bilden jedoch Kostensenkungen. Ziel ist es, bis 2028 den operativen Gewinn um 2,5 Milliarden Euro zu steigern. Neben Stellenstreichungen soll vor allem über die neu gegründete City Airlines bei den Zubringerflügen gespart werden.
Bei der Vorlage der Geschäftszahlen Anfang März wird Spohr sicher neue Details zum Sparprogramm und zur Buchungslage geben. Die Erwartungen der Marktteilnehmer sind nicht groß. Positive Überraschungen könnten Impulse für eine nachhaltige Trendwende geben.
Ein Kursziel von 10,80 Euro bietet aktuell rund 60 Prozent Luft nach oben.
Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Die finden Sie hier
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.