"Wir sind trotz der aktuellen Herausforderungen weiterhin voll auf Kurs", erklärte Appel am Mittwoch und bestätigte die Jahresprognose. Zudem machte der Post-Chef den Anlegern ein wenig Hoffnung, dass der Bonner Konzern seine prall gefüllten Kassen für sie weiter öffnen könnte.

Die Post verbuchte im dritten Quartal bei einem Umsatz von 14 (Vorjahr: 13,45) Milliarden Euro einen operativen Gewinn (Ebit) von 677 (646) Millionen Euro. Der Überschuss nach Anteilen Dritter kletterte unter anderem durch geringere Steueraufwendungen auf 468 (399) Millionen Euro. Analysten hatten sich etwas mehr versprochen. Die Finanzexperten hatten im Schnitt bei einem Ebit von 691 Millionen Euro einen Gewinn nach Anteilen Dritter von 479 Millionen Euro prognostiziert.

Deutlich zulegen konnte der Konzern in seiner Express-Sparte. Hier transportierte er mehr eilige Sendungen, der operative Gewinn stieg um 23 Prozent auf 305 Millionen Euro. Weniger Freude bereitete Appel dagegen das Frachtgeschäft: "Nirgendwo sonst schlägt die insgesamt verhaltene konjunkturelle Entwicklung so direkt durch wie im Frachtgeschäft", beklagte er. Zudem tobe ein erbitterter Preiskampf. Der operative Gewinn der Sparte brach trotz eines leichten Umsatzwachstums um mehr als 40 Prozent auf 72 Millionen Euro ein. Appel will das Frachtgeschäft wieder auf Kurs bringen. Er steckt Geld in die Datenverarbeitung der Frachtsparte, die Warenlogistik soll umgebaut werden. Die Kosten dafür würden den operativen Gewinn 2015 belasten.

Optimistisch blickt Appel auf das wichtige Weihnachtsgeschäft. Immer mehr Verbraucher bestellen ihre Geschenke bei Online-Händlern, die Post liefert diese dann aus. Für 2014 erwartet der Konzern weiter einen operativen Gewinn in Höhe von 2,9 bis 3,1 Milliarden Euro. Möglicherweise können auch die Anteilseigner mit einem Geldsegen rechnen. Aus ihren Reihen werden immer wieder Wünsche nach einem Aktienrückkauf oder einer Sonderdividende laut. Es sei noch zu früh, um "konkret über solche Schritte zu reden", erklärte Appel. Auch müssten die Zahlen des Gesamtjahres abgewartet werden - aber grundsätzlich sei es richtig, dass "die Ausschüttung an die Aktionäre eine Verwendungsmöglichkeit bei eventuell vorhandener Überschussliquidität ist".

Reuters