Trotz eines boomenden Expressgeschäfts und einer Paketflut zu Weihnachten bleib der Konzern mit seinen Ergebnissen so hinter den Markterwartungen zurück. Der Umsatz stieg um 3,1 Prozent auf 56,6 Milliarden Euro. Das Ebit verbesserte sich um 3,5 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro und die Dividende steigt um fünf Cent auf 85 Cent.
Als Reaktion sackte die Post-Aktie in den ersten Handelsstunden rund 3,8 Prozent ab. Dazu beigetragen hat auch der verhaltende Ausblick des Vorstandsvorsitzenden Frank Appel, der den Umsatz für das laufende Jahr auf 3,05 bis 3,2 Milliarden Euro steigern will. Helfen soll dabei die seit Januar geltende Portoerhöhung. Im Schnitt hatten Analysten jedoch mit einem Umsatzziel von 3,24 Milliarden Euro gerechnet.
Die Probleme aus 2014 werden die Deutsche Post auch in diesem Jahr weiter begleiten. So sagte Konzern-Chef Frank Appel mit Blick auf das Frachtgeschäft: "Der Preis- und Margendruck ist branchenweit weiterhin hoch". Die Sparte, soll jedoch durch Investitionen in die Datenverarbeitung und eine umgebaute Warenlogistik wieder auf Spur gebracht werden, auch wenn die Investitionen zunächst den Gewinn belasten. Im Brief- und Paketgeschäft will der Konzern seine Sparanstrengungen zudem fortsetzen. Wegen der Auslagerung von immer mehr Beschäftigten in neue Gesellschaften mit niedrigeren Löhnen droht dem Konzern ein Tarifstreit mit der Gewerkschaft Ver.di.
Doch ungeachtet der Probleme sind die Wachstumstreiber, das Paket und Expressgeschäft, weiterhin in Takt und die Zahlen trotz verfehlter Erwartungen insgesamt solide. Die Aktie bleibt daher ein Kauf auch wenn der Stoppkurs wegen der zu erwartenden Turbulenzen im Tarifstreit sowie der Sanierung der Frachtsparte auf 24 Euro angehoben wird.