Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis
Solange es aufwärts geht - und das tut es seit dem 8. August - werden sich immer Optimisten finden, die bereits jetzt von einem Ende der Korrekturphase sprechen. Doch bislang ist aus technisch-quantitativer Sicht nur von einer Bärenmarktrally auszugehen. Dieser Begriff steht für eine Pullback-Reaktion, also ein Impuls nach oben als Konsequenz der starken und schnellen Abwärtsbewegung vorher.
Entscheidend ist das Ausmaß dieses Anstiegs. Wenn er tatsächlich bis zurück über die 21-Tage-Linie bei 9420/45 und die 200-Tage-Linie bei aktuell rund 9500 Punkten führen würde, müsste die negative Prognose für den Deutschen Aktienindex noch einmal auf den Prüfstand. Doch darauf deutet im Moment noch nicht viel hin. Im Gegenteil: Schon viel früher, bei rund 9240/50 Zählern, ist mit Verkaufsdruck zu rechnen. Diese Hürde muss der Index vor einem Anlauf in Richtung der 9500er-Marke nehmen. Gelingt es, hätte sich im Intraday-Chart ein populäres Kursmuster ausgebildet, welches als Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) bekannt ist - im vorliegenden Fall invers, also auf dem Kopf stehend.
Ein Ausbruch über 9250 würde die Formation abschließen, vorher ist sie nur theoretisch existent. Dies wäre ein erstes positives Signal, welches zumindest ein wenig Risiko aus dem Markt nehmen würde. Eine - wenn auch schwankungsintensive - Seitwärtsbewegung wäre dann wieder ein Stück wahrscheinlicher als der jetzt noch zu erwartende nächste Abwärtsimpuls, der jederzeit einsetzen kann. Sobald die bislang noch zu Käufen führende Unterstützung bei 8900 durchbrochen wird, drohen dann nämlich Verluste bis mindestens an die 8500er-Marke. Anleger sollten also genau beobachten, wie der Markt sich bei 9250 Zählern verhält. Dort werden die Weichen für die kommenden Tage gestellt: Entweder für einen Test der 200-Tage-Linie, oder für die nächste Etappe nach Süden.
Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis
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Chart 3 - Tageschart
Aus dem erweiterten Blickwinkel des Tagescharts zeigt sich die kritische charttechnische Situation des Marktes deutlich: Die 200-Tage-Linie bei rund 9500 Punkten ist durchbrochen, ebenso ist die Untergrenze des mehrjährigen Aufwärtstrends (grüner Kanal).
Das daraus resultierende erste Kursziel bei rund 8900/9000 Punkten ist erreicht, nun ist der Markt kurzfristig überverkauft und sollte zumindest in eine vorübergehende Stabilisierung eintreten können. Danach sind auch weitere Verluste bis 8500 Zähler möglich. Denn das Szenario eines kleinen "Ausrutschers", gefolgt von einer schnellen Erholung zurück über die 200-Tage-Linie, ist derzeit kaum mehr wahrscheinlich.
Chart 4 - Wochenchart
Im Wochenchart ist der Aufwärtstrend ebenfalls gebrochen, hier ist auch noch weitaus mehr Abwärtspotenzial erkennbar. Bevor die Kurse nicht mindestens 25 bis 35 Prozent unter die 200-Tage-Linie fallen, ist der Markt aus ganz langfristiger Sicht nicht als überverkauft zu sehen. Kursverluste bis an die 7500er-Marke, wo eine weitere Unterstützung liegt, sind aus dieser Perspektive durchaus möglich. Insbesondere aus dem übergeordneten Sichtwinkel wird jedoch auch noch etwas klar: Seit 2009 tendiert der Markt nach oben, und selbst größere Korrekturen wie der Mini-Crash in 2011 konnten den DAX nicht allzu lange vom Steigen abhalten. Diese Tendenz dürfte sich auch nach einer ausgeprägten Konsolidierung wieder fortsetzen.
Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis
Unterstützungen und Widerstände