Der amerikanische Präsident Joe Biden hat am Dienstag mit einer Aussage die Aktien von Biotech-Konzernen wie Novo Nordisk oder Eli Lilly einknicken lassen. Hat das auch längerfristige Folgen für Anleger oder sollte man gerade jetzt zuschlagen?
Mit einem Minus gingen die Aktien der Pharmariesen Novo Nordisk und Eli Lilly am Dienstag aus dem Handel. Grund für den Abschwung war eine Meinungskolumne des amerikanischen Präsidenten Joe Biden und Senator Bernie Sanders in der „USA Today“, in der sie die Unternehmen aufforderten, die Preise für ihre Produkte deutlich zu senken. Das würde auch die Wirkstoffe zur Behandlung von Fettleibigkeit wie Wegovy von Novo Nordisk betreffen, mit denen die Unternehmen gerade satte Gewinne machen.
Allgemein ließ das Duo kein gutes Haar an den sogenannten GLP-1-Medikamenten, die neben Diabetes auch zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden können. "Wenn die Preise für diese Medikamente nicht erheblich gesenkt werden, haben sie das Potenzial, das amerikanische Gesundheitssystem in den Ruin zu treiben", hieß es in der Kolumne.
Biden und Sanders greifen Pharmabranche scharf an
Die Kritik der beiden Politiker richtete sich dabei nicht nur an Novo Nordisk und Eli Lilly, sondern auch an die Wettbewerber: „Wenn Novo Nordisk und andere Pharmaunternehmen sich weigern, die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente in unserem Land deutlich zu senken und ihrer Gier ein Ende zu setzen, werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, um ihnen das Handwerk zu legen.“
In der Folge gab neben einzelnen Aktien auch der VanEck Vectors Pharmaceutical ETF nach, der die 25 größten Pharmaunternehmen wie beispielsweise Sanofi und AstraZeneca in sich vereint.
Müssen sich Anleger um die Pharma- und Biotech-Branche Sorgen machen?
Wie genau die Regierung die Pharmaunternehmen dazu bringen möchte, die Preise anzupassen, wird in der Kolumne nicht gesagt. Die beiden Autoren weisen aber darauf hin, dass eine Studie der Yale University im März herausfand, dass die Wirkstoffe schon für weniger als fünf US-Dollar im Monat mit Profit hergestellt werden können.
Zudem konnte das Land in anderen Bereichen wie bei Inhalatoren für Patienten mit Asthma die Preise nach Verhandlungen mit den produzierenden Unternehmen von 645 auf nur 35 US-Dollar drücken. Ein solcher Preisnachlass würde die Erlöse von Novo Nordisk und Co. stark belasten, auf der anderen Seite befindet sich der Markt für die Wirkstoffe weiter in einer rasanten Wachstumsspirale und ob die politischen Forderungen kurz vor den amerikanischen Wahlen Bestand haben, bleibt fraglich. Für Anleger könnte der Dip also jetzt eine günstige Einstiegsgelegenheit bei den Pharma-Playern sein. Laut Experten soll der Markt für die Wirkstoffe zur Gewichtsreduktion bis zum Jahr 2030 auf 100 Milliarden US-Dollar anwachsen.
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