Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold stieg bis zum Nachmittag um über ein Prozent bis auf 1357,06 US-Dollar. Der Silberpreis legte um drei Prozent bis auf 20,49 Dollar zu. Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank, führt den Auftrieb bei den Edelmetallen auf den zuletzt geschwächten Dollar, auf fallende Anleiherenditen und auf geringere Zinserwartungen mit Blick auf die US-Notenbank Fed zurück.
Da Edelmetalle meist in Dollar gehandelt werden, werden sie bei einer schwachen US-Währung für Investoren aus anderen Währungsräumen erschwinglicher. Die steigende Nachfrage wiederum treibt den Preis in Dollar gerechnet nach oben. Niedrige Anleiherenditen und eine geringe Wahrscheinlichkeit baldiger Leitzinserhöhungen durch führende Notenbanken machen zudem zinslose Geldanlagen wie Edelmetalle vergleichsweise attraktiver. Weltweit standen die Renditen am Mittwoch unter Druck. In Großbritannien und Spanien erreichten sie sogar teilweise historische Tiefstände.
Noch deutlich stärker gefragt als Gold und Silber waren die Edelmetalle Platin und Palladium. Platin verteuerte sich um über drei Prozent und kostete bis zu 1194,64 Dollar. Das war der höchste Stand seit März 2015. Der Preis für Palladium schoss um 7,5 Prozent bis auf 747,10 US-Dollar je Feinunze nach oben und damit auf den höchsten Stand seit Juni 2015. Das war ein Zuwachs um 45 Dollar. Experte Weinberg hält den Preisanstieg bei Palladium allerdings für "überzogen und nicht nachhaltig".
Platin wird wie Gold und Silber in der Schmuckherstellung verwendet. Es hat aber, genauso wie Palladium, auch für die industrielle Fertigung Bedeutung, insbesondere bei der Herstellung von Fahrzeugen. Hier gab es zuletzt Signale für eine steigende Nachfrage. Am Dienstag hatte der Automobil-Branchenverband PCA starke Absatzzahlen zum Automarkt in China veröffentlicht. Im Juli ist demnach auf dem größten Automarkt der Welt die Zahl der verkauften Fahrzeuge um mehr als ein Fünftel auf 1,6 Millionen Stück gestiegen./tos/bgf/stb