Demnach messen die Finanzprofis Häusern wie Deutsche Bank und Commerzbank zumindest längerfristig wieder Potenzial zu. Entsprechend äußerten sich 56 Prozent der Befragten. Von diesen wiederum sieht jeder Fünfte bereits kurzfristig Perspektiven. Von Bankaktien die Finger lassen würde ein rundes Drittel der Finanzprofis, da die Geldhäuser weder kurz- noch langfristiges Aktienkurs-potenzial böten. Um europäische Banken grundsätzlich wieder profitabler und aus Anlegersicht interessanter werden zu lassen, sind nach Einschätzung von 58 Prozent der Befragten insbesondere weitere Kostensenkungen nötig. Rund die Hälfte hält aber auch eine qualitative Verbesserung von Produkten und Dienstleistungen der Geldhäuser für erforderlich. Neben höherer Kapitalausstattung (34 Prozent) verlangen die AMB-Teilnehmer auch eine fortschrittlichere Informationstechnik (39 Prozent).

Die Finanzprofis stören sich insbesondere an den hohen Boni. "Diese und die damit verbundenen Fehlanreize müssen drastisch reduziert werden, vor allem im Vergleich zu Personalkosten sowie auch zu den Ausschüttugen an die Aktionäre", fordert beispielsweise Jens Richter (Richter Vermögensverwaltung), aber auch Alexander Daniels (Knapp Voith Vermögensverwaltung). Banken sollten zudem auch stärker wieder in die Lage gebracht werden, risikobehaftete Geschäfte zu tätigen, verlangt Thomas Wüst von Valorvest. Die Übernahme von Risiken sei auch eine volkswirtschaftlich nötige Funktion der Banken. Der aktuelle Trend, Banken immer stärker aus Risikogeschäften herauszudrängen, laufe dem entgegen.

Barometer steigt wieder



Das Asset Manager Barometer hat sich im November wieder leicht um 2,2 Punkte auf 64,9 Punkte verbessert. Die Finanzprofis schätzen damit die aktuelle wirtschaftliche Lage trotz VW-Krise und Schwäche in den Schwellenländern etwas günstiger ein. Der Ausblick auf die kommenden zwölf Monate steigt noch stärker um fast sechs Punkte auf 66,8 Punkte. Nach drei Monaten Sinkflug ist die AMB-Talfahrt damit vorerst gestoppt.