Böse abgestürzt ist die Aktie von ProSiebenSat1: in weniger als eineinhalb Jahren ging es bis zum August um zwei Drittel nach unten, wobei das Achtjahrestief 10,66 Euro sogar um 79 Prozent unter dem Allzeithoch von 2015 lag. Jetzt könnte aber das Schlimmste überstanden sein, denn im Kerzenchart auf Monatsbasis ergab sich ein sogenannter Hammer, der als Kaufsignal gilt. In dieser Woche könnte sich sogar ein weiterer Hammer auf Wochenbasis dazu gesellen, womit eine Zusatzunterstützung bei 11,84 Euro etabliert werden würde.

Auch rein fundamental ist der MDAX-Wert mit einem geschätzten 2020er-KGV von gut sechs und einer Dividendenrendite von fast neun Prozent interessant, wobei bei letzterer eine weitere Dividendenkürzung um zehn Cent bereits enthalten ist, diese aber auch stabil bleiben könnte. Als Alternative zur Aktie bietet der ausgewählte ProSiebenSat1-Capped-Call PX190Z eine interessante Einstiegsgelegenheit. Der Schein steigt um 29 Prozent, sofern der Basiswert am 20. März 2020 bei mindestens 12,00 Euro notiert.

Angesicht einer Basis bei 9,00 Euro liegt der Break-even der Position bei 11,32 Euro. Selbst wenn zum 2019er-Tief abgerechnet würde, stünde ein noch verkraftbarer Verlust von 21 Prozent zu Buche. Gleichwohl ist ein Stop-loss-Management natürlich dringend geboten. Der seit gut zweieinhalb Monaten gehandelte Schein hatte seine bisherigen Tiefs zusammen mit der Aktie im 1,50er-Bereich. Es bietet sich daher ein erster Stoppkurs bei 1,48 Euro an, welcher eingedenk des steigenden Zeitwerts wöchentlich um moderate zwei Cent nach oben angepasst werden kann.

Name ProSiebenSat1-Capped-Call
WKN PX190Z
Aktueller Kurs 2,24 € / 2,32 €
Basis/Cap 9,00 €/12,00 €
Laufzeit 20.03.20
Stoppkurs 1,48 €
Anpassung Stoppkurs +0,02 €/Woche
Zielkurs 3,00 €
Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.

Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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