Im bisherigen Jahresverlauf haben die Papiere mehr als 30 Prozent verloren und damit im Dax die rote Laterne inne.
Laut Mitteilung hat sich Ebeling mit dem Unternehmen einvernehmlich darauf verständigt, nach der Bilanzpressekonferenz am 22. Februar 2018 zu gehen. Ganz überraschend kommt der Schritt nicht: In den Medien war zuvor schon über Gegenwind im Aufsichtsrat berichtet worden. Händler sahen die Meldung aber dennoch als ausreichend für ein Anspringen der Aktien an, da sie einen positiven Stimmungstreiber nötig gehabt hätten. Anleger machen sich nun offensichtlich etwas Hoffnung, dass ein neuer Chef das Unternehmen aus der Krise führt.
Zusätzlich gestützt wurde der Kurs von Übernahmespekulationen, die Liberum-Analystin Annick Maas in den Markt brachte. Ihrer Einschätzung nach könnte ProSiebenSat.1 nach den deutlichen Kursverlusten der vergangenen Monate zu einem Übernahmeziel werden. Sie verwies dabei auf das US-Fernsehnetzwerk NBCUniversal als möglichen Kandidaten. Der vorzeitige Rücktritt von Ebeling könnte einen solchen Deal nun auch wahrscheinlicher machen, fügte sie hinzu.
Zu guter Letzt kam am Montag noch eine Analystenstimme der Commerzbank als positiver Kurstreiber hinzu. Die Aktie des Medienkonzerns sei definitiv noch einen Blick wert, schrieb Analystin Sonia Rabussier am Montag in einer Studie. Sie sprach der Aktie nun eine Kaufempfehlung aus und begründete dies damit, dass die negative Kursreaktion nach der jüngsten Prognosesenkung übertrieben ausgefallen sei. Vor wenigen Tagen hatten das schwache TV-Werbegeschäft, hohe Programmkosten und verschobene Produktionen den Konzern zur Korrektur der Finanzziele bewogen.
ProSiebenSat.1 ist nicht nur in diesem Jahr auf Talfahrt. Seit dem Rekordhoch vor zwei Jahren oberhalb von 50 Euro geht es mehr oder weniger stetig bergab. Mittlerweile sind die Papiere nur noch die Hälfte wert. Vor gut einer Woche hatten sie bei 24,50 Euro ihren tiefsten Stand seit dem Jahr 2013 erreicht. Als wichtigster Grund dafür gelten die Herausforderungen, denen der Konzern in seinem angestammten TV-Geschäft ausgesetzt ist - zum Beispiel mit wachsender Konkurrenz durch Streaming-Plattformen wie Netflix.