Dass sich der Medienkonzern ProSiebenSAT1 mit einem schwächelnden TV-Werbemarkt herumschlagen muss, ist offensichtlich. Doch den Umbruch managen die Münchner recht erfolgreich, wie die Ergebnisse zeigen. Im zweiten Quartal steigerte die Sendergruppe den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um neun Prozent auf 962 Millionen Euro. Das bereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) legte um sechs Prozent auf 270 Millionen Euro zu. Der Konzerngewinn wuchs um neun Prozent auf 144 Millionen Euro. Das Management rechnet im zweiten Halbjahr mit einer Erholung des TV-Werbemarktes und bestätigte seine Jahresprognose. Demnach peilt der Medienkonzern ein Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich sowie ein Nettowachstum des TV-Werbemarktes von 1,5 bis 2,5 Prozent an.
Nachdem der Aktienkurs nach den Zahlen am Donnerstag zunächst zulegte, drehte die Notiz später ins Minus. Ein Trend der schon länger anhält. Seit dem Jahreshoch im Frühjahr bei 41,50 Euro hat die Aktie rund 23 Prozent eingebüßt. Charttechnisch hat sich bei 32 Euro eine Unterstützung gebildet. Sie könnte aber auch zum Startpunkt einer Aufwärtsbewegung werden.
Fakt ist, dass der gesamte europäische Werbemarkt stark nachgelassen hat. Bei ProSiebenSAT1 drücken vor allem die rückläufigen Einnahmen aus der klassischen TV-Werbung auf den Kurs. Doch dem Medienkonzern gelang es, den Umsatzschwund aufzuhalten. Mit Erlösen von 562 Millionen Euro liegt der Sender im zweiten Quartal in dem Segment im Vorjahresvergleich nur minimal unter den Einnahmen.
Außerdem baut ProSiebenSat1 kontinuierlich sein Digitalgeschäft aus. Dazu gehören beispielsweise die Vergleichsportale Verivox und preis24.de. Dort gibt es Wachstumschancen und Synergieeffekte. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz des Digital-Segmentes um 50 Prozent auf 227 Millionen Euro. Vor allem das Online-Dating-Portal Parship Elite sowie das Lifestyle-Commerce-Geschäft mit den Unternehmen Flaconi und Amorelie entwickeln sich dynamisch. Die jüngsten Transaktionen im Portfolio, die Übernahme des Erlebnisgeschenkeanbieters Jochen Schweizer und der Verkauf des Online-Reisebüros Etraveli, sind in den Zahlen noch nicht berücksichtigt. Die Transaktionen werden voraussichtlich im zweiten Halbjahr abgeschlossen und dürften zusätzliche Gewinnbeiträge liefern.
Die Analysten von Kepler Cheuvreux loben die starke Digitalaktivität der Münchner. Für das zweite Halbjahr gehen die Experten davon aus, dass sich der TV-Werbemarkt besser entwickelt. Sie sehen ein Potenzial von 25 Prozent für den DAX-Titel. Auch bei der Investmentbank Goldman Sachs steht die Medienaktie auf "Kaufen" mit einem Ziel von 42 Euro.
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Empfehlung der Redaktion
Mutige Investoren steigen über den klassischen Call ein. Der ausgewählte Schein mit dem Basispreis bei 31 Euro hebelt Kurszuwächse mit Faktor fünf. Knüpft der DAX-Titel bis Ende des Jahres an alte Spitzenkurse um 40 Euro an, würde sich der Wert des Calls mehr als verdoppeln. Um das eingesetzte Kapital vor einem Totalverlust zu schützen, sollten Anleger einen Stopp-Kurs bei 31,50 Euro setzen.
Basiswert | ProSiebenSAT1 |
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Produkt | Klassischer Call |
WKN | HW3YPR |
Emittent | Unicreidt |
Laufzeit | 13.06.18 |
Kurs des Calls | 0,40 € |
Basispreis | 31,00 € |
Break-even | 35,05 € |
Omega | 5,1 |
Aufgeld in % | 4,44 |
Stopp-Kurs Basiswert | 31,50 € |