Zuletzt lagen die Papiere mit 6,6 Prozent im Plus und damit an der Spitze des Kleinwerte-Index SDax . Sie zogen auch Adidas mit nach oben, die mit plus 2,2 Prozent an der Dax-Spitze lagen.
An diesem Mittwoch verteilt Kering den Großteil seiner Puma-Anteile als Sachdividende an die eigenen Aktionäre. Statt bislang 86 Prozent hält Kering dann nur noch rund 16 Prozent an Puma. Damit steigt der Anteil der frei handelbaren Puma-Aktien stark. Kering will sich künftig auf den deutlich profitableren Luxussektor mit Marken wie Gucci, Brioni und Saint Laurent konzentrieren.
"Damit wird Puma erstmals wieder seit mehr als zehn Jahren investierbar", schrieb Analystin Zuzanna Pusz in einer Studie. Der geringe Streubesitz sei verantwortlich dafür gewesen, dass Investoren die Aktien als Investment in dieser Zeit quasi gar nicht wahrgenommen hätten. Ihr Kursziel von 525 Euro räumt Puma-Aktien weitere knapp 20 Prozent Aufwärtspotenzial ein.
Die Wachstumschancen seien nach dem Großausstieg der Franzosen sehr gut, so die Expertin. Eine Analyse von rund 1000 Unternehmen, die in den vergangenen zehn Jahren abgespalten wurden, habe ergeben, dass sich deren Aktien im Jahr nach der Trennung im Schnitt um 11 Prozent besser entwickelt hätten als der Gesamtmarkt. Puma erfülle die typischen Merkmale solcher Abspaltungen.
Pusz begründete ihren Optimismus für Puma nicht zuletzt mit dem Image der Raubkatzenmarke. So würden Sneaker-Schuhe wie der jüngst auf den Markt gebrachte Thunder Spectra auf Liebhaber-Webseiten bereits 70 Prozent über dem Einzelhandelspreis gehandelt. Der Wert von Sneakers der Marke Puma sei seit 2013 kontinuierlich gestiegen. "Bei einigen Wettbewerbern hingegen scheint dieser Trend mittlerweile zu drehen", fügte Pusz hinzu.
Ein Aktienhändler hielt eine Kursprognose für Puma für die kommenden Wochen und Monate für schwierig: "Einerseits könnten etliche Kering-Aktionäre, die nun in großem Umfang Puma-Aktien erhalten, diese zu Geld machen wollen und am Markt verkaufen". Das hohe Kursniveau begünstige solche Verkäufe.
Andererseits werde Puma mit seinem wieder stark gestiegenen Streubesitz als Investment für institutionelle Anleger erheblich attraktiver. Neben der Aufnahme der Papiere in den renommierten Index MSCI Germany als Kurstreiber, katapultiere Kerings Schritt die Aktie Mitte Juni zudem auf den ersten Platz im SDax, sagte Index-Expertin Petra von Kerssenbrock von der Commerzbank. Denn zur nächsten Index-Anpassung der Deutschen Börse dürften die aktuellen Schwergewichte Scout24 und Delivery Hero in den MDax aufsteigen. Im Herbst sollte auch für Puma der Weg in die zweite deutsche Indexliga wieder frei sein. Das Interesse der Investoren dürfte dann noch einmal zunehmen.
dpa-AFX