"Wenn es Unwägbarkeiten zwischen den beiden größten Märkten gibt, ist das nie gut." Deshalb habe Puma seine Prognosen für Umsatz und Gewinn vor zwei Wochen auch nur leicht angehoben.
Die Frage sei, wie die großen Konkurrenten Adidas und Nike auf Schutzzölle reagieren würden, sagte Gulden: Erhöhten sie die Preise oder versuchten sie mit niedrigeren Margen auszukommen? Puma könne als kleinerer Hersteller nicht autonom entscheiden. "Wir können nicht die Preise erhöhen, wenn es die anderen nicht tun." Die Zölle für Leinenschuhe seien in den USA schon jetzt hoch. Bisher sei aber keine einzige Order von China in andere asiatische Länder umgeleitet worden. Das könne zwölf Monate dauern. Der größte Teil der Puma-Produktion in China bleibe aber ohnehin im Land.
Im ersten Quartal war das Riesenreich der Wachstumstreiber für den fränkischen Konzern. In der Region Asien/Pazifik stieg der Umsatz um 35 Prozent, konzernweit währungsbereinigt um 21,5 Prozent. Wegen des starken Euro blieb davon in der Bilanz aber nur ein Wachstum um 12,5 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro übrig. Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) kletterte um 60 Prozent auf 112 Millionen Euro, der Nettogewinn um 36 Prozent auf 67 Millionen. Der Auftragseingang im Fußball für das von der Weltmeisterschaft in Russland geprägte Sommerhalbjahr sei gut, sagte Gulden. Mit der Schweiz, Uruguay, dem Senegal und Serbien hat Puma vier der 32 Teilnehmer unter Vertrag. Dass noch ein fünfter hinzukomme, sei unwahrscheinlich.
Am Donnerstag macht Puma den vorerst letzten Schritt in die Unabhängigkeit. Dann entscheiden die Aktionäre des französischen Luxus-Konzerns Kering über die Abspaltung von Puma. Die Kering-Aktionäre bekommen für je zwölf ihrer Anteile am 16. Mai eine Puma-Aktie ins Depot gebucht. Die Familie Pinault hält dann 29 Prozent, Kering selbst behält 16 seiner bisher 86 Prozent. Einige auf den Mode-Sektor spezialisierte Anteilseigner dürften ihre zugeteilten Puma-Aktien aus dem Depot werfen, sagte Gulden. Der steigende Aktienkurs deute aber auf ein größeres Interesse anderer Investoren hin. An der Strategie will er nichts ändern. "Unser mittelfristiger Plan ist sehr tragfähig."
rtr