Der Sportwarenhersteller steigerte den währungsbereinigten Umsatz im Schlussquartal 2021 auf Basis vorläufiger Zahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 14 Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Euro. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) blieben 65 Millionen Euro hängen und damit 2 Millionen Euro mehr als vor einem Jahr, wie das Unternehmen am Donnerstag in Herzogenaurach mitteilte.
Damit lief es trotz weiterhin bestehender Probleme in den Lieferketten deutlich besser als gedacht. Angesichts des Puma-Jahresausblicks von Ende Oktober war im Schlussquartal auch ein operativer Verlust denkbar gewesen. So waren im Sommer wegen der Corona-Pandemie Fabriken in Südvietnam über mehrere Wochen geschlossen. Die damit verbundenen Produktionsausfälle wirkten aber nach. Hinzu kommt eine schwierige Liefersituation mit hohen Frachtraten, unzureichenden Kapazitäten und überlasteten Häfen, die auch aktuell noch viele Branchen trifft.
Zudem war Puma im Jahresverlauf mit einer schwierigen Situation in China konfrontiert: So hatten Boykottaufrufe gegen westliche Marken aus dem Frühjahr, die durch politische Spannungen zwischen westlichen Staaten und China ausgelöst worden waren, im Sommer nachgewirkt. Rückenwind kam indes etwa im dritten Quartal durch ein starkes Wachstum in der Region Amerika.
Im Gesamtjahr 2021 legte der Konzernumsatz denn auch laut den vorläufigen Zahlen währungsbereinigt um fast ein Drittel auf 6,8 Milliarden Euro zu. Vor Zinsen und Steuern blieben 557 Millionen Euro hängen und damit fast 170 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das operative Ergebnis übertraf die Unternehmensprognose sowie die durchschnittliche Erwartung von Analysten deutlich. Detaillierte Zahlen und ein Ausblick auf 2022 sollen am 23. Februar veröffentlicht werden.
An der Börse kamen die Eckzahlen gut an. Die Puma-Aktie stieg zum Handelsstart bis auf 98,44 Euro. Zuletzt bröckelte das Plus zwar ab auf 1,55 Prozent, womit die Papiere noch 95,82 Euro kosteten. Damit waren sie aber weit vorn im deutschen Leitindex Dax
Bis zum Rekordhoch von 115,40 Euro aus dem November fehlt indes gut ein Fünftel. Allerdings haben die Aktien einen jahrelangen guten Lauf hinter sich, der nur durch den Corona-Schock im Frühjahr mit einem Rutsch bis auf 40 Euro eine Kerbe hat. Trotz des Rückschlags von der Bestmarke notieren sie immer noch fast viermal so hoch wie Ende 2016. dpa-AFX