Der Umsatz stieg im ersten Quartal um knapp ein Viertel auf 1,9 Milliarden Euro, wie Puma mitteilte. Währungsbereinigt betrug das Plus knapp 20 Prozent. Trotz Einschränkungen in der Lieferkette sei es gelungen, "genügend Produkte zu beschaffen, um die steigende Nachfrage teilweise bedienen zu können", sagte Gulden. Noch immer übertrifft die Nachfrage das Angebot. Zwar stiegen die Produktbestände insgesamt im Quartal um fast ein Drittel. Dabei erhöhte Puma auch die Vorräte in den Lagern, was Gulden zufolge auf ein starkes zweites Quartal hoffen lässt. Jedoch geht das Wachstum weiterhin vor allem auf den Bestand zurück, der sich noch auf dem Transportweg befindet und damit nicht für den Verkauf verfügbar ist.
Angetrieben wurde das Wachstum des adidas-Konkurrenten von einer robusten Entwicklung der Region Amerika, die die Umsätze währungsbereinigt um rund 44 Prozent steigern konnte. Im wichtigen nordamerikanischen Markt waren es fast 40 Prozent. In den USA macht sich dabei der Wiedereinstieg ins Basketball-Geschäft vor wenigen Jahren für die Marke mit der Raubkatze zunehmend bezahlt.
Aber auch das europäische Geschäft läuft rund, mit einem Umsatzplus von knapp 25 Prozent. Gebremst wurde die Entwicklung von den anhaltenden Problemen in China. Neben den weiter herrschenden politischen Spannungen mit der westlichen Welt, die die Chinesen verstärkt zu heimischen Marken greifen lässt, belastet der erneute Ausbruch der Corona-Pandemie das Geschäft nun noch zusätzlich. Die Umsätze in China sanken im Quartal erneut stark - um währungsbereinigt 37 Prozent.
Trotz höherer Kosten unter anderem durch die weiter bestehenden Probleme in der Lieferkette konnte Puma seine Ergebnisse steigern. Das operative Ergebnis (Ebit) nahm um 27 Prozent auf 196 Millionen Euro zu. Dabei belastete der Krieg Russlands in der Ukraine das Ergebnis um zehn Millionen Euro. Puma hat seine Läden in Russland geschlossen und das Sponsoring eingestellt. Beim Konzernergebnis konnte Puma gut elf Prozent auf 121 Millionen Euro drauflegen. Die Zahlen lagen über den Erwartungen der Analysten.
Zwar sei im ersten Quartal der Druck auf die Bruttomargen größer gewesen als befürchtet, schrieb Analyst James Grzinic vom Investmenthaus Jefferies in einer ersten Reaktion. Mit höheren Umsätzen und einer strikten Disziplin bei den Kosten habe Puma das aber mehr als ausgeglichen. Mit Blick voraus gebe es bis dato wenig Hinweise darauf, dass westliche Konsumenten angesichts erhöhten Inflationsdrucks die Gürtel enger schnallen. Die Aktie stieg zum Handelsstart zunächst deutlich, gab die Gewinne aber bis zum Mittag ab und büßte zuletzt 0,1 Prozent ein.
Die Jahresprognose bekräftigte Puma. "Ausgehend von einem so starken ersten Quartal würden wir üblicherweise unseren Ausblick für das Gesamtjahr anheben", erklärte Gulden. Unsicherheitsfaktoren seien jedoch die Coronalage in China, der Krieg in der Ukraine, die weiter angespannte Frachtsituation und der Inflationsdruck. Puma sehe zwar weiteres Wachstumspotenzial beim Umsatz, jedoch einen erhöhten Kostendruck. "In dieser Situation werden wir weiterhin die Steigerung von Marktanteilen und unser mittelfristiges Wachstumspotenzial über die kurzfristige Gewinnoptimierung stellen", sagte Gulden. Indikationen für ein sich verschlechterndes Verbraucherumfeld etwa durch den Ukraine-Krieg oder die steigende Inflation sieht der Puma-Chef derzeit nicht.
Puma geht für 2022 weiter von einem währungsbereinigten Umsatzanstieg von mindestens zehn Prozent aus. Das operative Ergebnis soll von 557 Millionen Euro im Vorjahr auf 600 bis 700 Millionen Euro steigen. Im Kontext der China-Lockdowns schienen die zunächst für zu konservativ gehaltenen Jahresziele in anderem Licht, merkte Stifel-Analyst Cedric Lecasble dazu an./nas/men/jha/