Und doch dürfte so mancher Anleger nach den jüngsten Turbulenzen Schwierigkeiten haben, einfach zur Tagesordnung überzugehen. Eine Möglichkeit, die Chancen der Aktienmärkte weiterhin zu nutzen, die Verlustgefahr aber einzudämmen, bietet die Portfolioabsicherung. Die passenden Werkzeuge für diese Strategie finden sich am Zertifikatemarkt: Die Emittenten handeln beispielsweise mehr als 25 000 Put-Optionsscheine auf den DAX - sie münzen fallende Kurse beim Index gehebelt in Gewinne um.
Bei dem unten aufgeführten Put endet die Laufzeit am 19. Dezember. HSBC hat den Strike auf 11 900 Punkte fixiert - ab dieser Marke greift die Absicherung zum Verfalltermin. Um die erforderliche Stückzahl zu ermitteln, muss das Depotvo-lumen durch den aktuellen DAX-Stand -dividiert und anschließend mit dem Put-Bezugsverhältnis multipliziert werden. Ein Deutschland-Portfolio im Wert von 10 000 Euro etwa benötigt gerundet 84 Stücke des Derivats. Der Schein notiert bei 6,86 Euro, weshalb die Absicherung den Einsatz von 576,24 Euro erfordert.
Keine Versicherung ohne Beitrag
Angenommen, der DAX fällt weiter und geht am 19. Dezember bei 10 500 Punkten aus dem Handel. Dann würde das Depot um knapp 13 Prozent oder 1259 Euro nachgeben. Dem stünde beim Put ein Plus von rund 600 Euro gegenüber. Das egalisiert den Verlust zwar nicht, mildert ihn aber ab. Denn der DAX notiert aktuell ein Stück über dem Strike des Derivats. Zudem preist HSBC eine Optionsprämie ein, die einem Versicherungsbeitrag gleichkommt. Wertlos würde die Absicherung verfallen, sobald der DAX kurz vor Weihnachten bei 11 900 Punkten oder höher stünde - lösen sich die Ängste des ersten Quartals in Wohlwollen auf, wäre dies sicher zu verkraften.