PVA Tepla hat zwei Geschäftsbereiche. Im kleineren Bereich Industrietechnik werden beispielsweise Vakuumanlagen zum Schweißen und Schmelzen hergestellt. Die fast doppelt so große Sparte Halbleitersysteme beliefert die Ausrüster in der Chipfertigung. Letztere zählt aber auch die Solarindustrie zu ihrer Kundschaft. Hauptprodukt sind Kristallzuchtanlagen. Diese machen vereinfacht gesagt aus Sandkörnern hochreine Kristalle, die etwa bei der Produktion von Wafern oder Solarzellen eingesetzt werden. Hier hat das Unternehmen technologisch eine Alleinstellung. Entsprechend erlebte PVA 2018 und 2019 einen Auftragsboom. Das hob das Unternehmen bei Umsatz und Ertrag auf ein neues Niveau. Für das laufende Jahr erwarten Analysten einen Umsatz von 130 Millionen Euro bei einer Marge von zehn Prozent.
Nächster Auftragsboom
Von den großen Orders zehrt PVA Tepla noch heute. Auch wenn der Auftragseingang im laufenden Jahr bisher um einiges unter den Erlösen lag, hat die hessische Technologiefirma Ende des dritten Quartals immer noch einen Bestand von 137 Millionen Euro. Das reicht für ein ganzes Jahr.
Ausgehend von dieser Stabilität bietet sich für Anleger eine gute Basis, um auf Großaufträge zu setzen, die PVA Tepla auf ein neues Niveau hieven könnten. Die Chancen dafür stehen gut. Angesichts der Marktnachfrage ist davon auszugehen, dass die Kunden nachrüsten. Bei Kristallzuchtanlagen gibt es für PVA Tepla zwei Wachstumsfelder.
Zum einen will China seine Waferproduktion ausbauen. Hier erwarten Analysten zumindest eine bedeutende Order von einem Kunden, der bisher nur Pilotanlagen gefahren hat. Zum anderen versprechen Anlagen zur Erzeugung von Siliziumkarbidkristallen besonderes Potenzial. Hier ist PVA Tepla der einzige unabhängige Anbieter. Halbleiter auf Basis von Siliziumkarbid können Strom besonders effizient verarbeiten. Das ist zum Beispiel wichtig, um bei Elektroautos die Reichweite zu erhöhen und die Ladevorgänge zu beschleunigen. Rechnet man die Zulassungsprognosen für Elektrofahrzeuge hoch, stünde PVA vor einem Auftragsboom für die Anlagen. Am Aktienkurs würde das wohl nicht unbemerkt vorübergehen.