Man kann nur noch ungläubig staunen: Trotz guter Marktstellung und hochprofitabler Geschäfte, trotz niedriger Bewertung fällt der Kurs. Trendfolger achten nicht auf solche Werte. Für antizyklisch orientierte Anleger dagegen sind das Kaufkandidaten. Ein Top-Pick: PWO Progress-Werk Oberkirch.
Die Aktie des Zulieferers der Autoindustrie wurde mit dem Sektor in einen Topf geworfen, kam wegen dessen Probleme (Stichwort Grenzwerte für Schadstoffemissionen) massiv unter die Räder und hat sich binnen zwölf Monaten halbiert. Dabei hat das Unternehmen aus dem Schwarzwald mit Grenzwerten nichts zu tun. 21 Prozent der Umsätze stammen von Produkten für E-Autos oder ABS, fast die Hälfte kommt von Bauteilen in Zusammenhang mit Leichtbau und ein Drittel stammt aus Airbags, Sitzen oder Lenksäulen.
Mit den Trends steigerte PWO den Umsatz in den vergangenen fünf Jahren um 27,3 Prozent auf 485,0 Millionen Euro. Der Konzern verbuchte zwar im ersten Quartal wegen rückläufiger Abrufe aus der Autoindustrie ein Umsatzminus von 3,9 Prozent, im Gesamtjahr sollen die Erlöse aber in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Zudem wird gespart und optimiert. Die Materialeinsatzquote ging im ersten Quartal zurück, auch die Personalkostenbelastung soll wegen eingeleiteter Restrukturierungen in den nächsten Monaten sinken.
Das Management rechnet in diesem Jahr mit einem Gewinn auf 2018er-Niveau. Trotz Autokrise ist da ein moderates 10er-KGV drin. Im kommenden Jahr lassen die Einsparungen sogar ein 8er-KGV erwarten. Trotz der günstigen Gewinnbewertung notiert die Aktie fast 40 Prozent unter dem Buchwert von 36,67 Euro. Da sind schon im nächsten Jahr wieder Kurse in Höhe des Eigenkapitals drin. Orders limitieren.
Kurse fast 40 Prozent unter Buchwert: Antizyklisch orientierte Anleger steigen jetzt trotz Autokrise beim günstigen Wert ein.