Die Covid-19-Tests von Qiagen sind gefragt. Mehrfach hatte das Unternehmen aus Hilden in den vergangenen Monaten seine Geschäftsziele deshalb angehoben - und mit den aktuellen Zahlen noch übertroffen. Umsatz und Gewinn je Aktie lagen sowohl im vierten Quartal als auch im Gesamtjahr über den angepeilten Zielen. Zudem bekräftigte Qiagen den Ausblick für 2021 und rechnet mit einem weiteren Umsatzanstieg von etwa 18 bis 20 Prozent sowie einem Plus von rund zwölf Prozent beim bereinigten Gewinn je Aktie.
Das gute Abschneiden des Biotech-Unternehmens bleibt den Wettbewerbern nicht verborgen. Einem Medienbericht zufolge interessiert sich der US-Diagnostikspezialist Quidel für Qiagen. Quidel wäre nicht das erste Unternehmen, das einen Zusammenschluss anstrebt. Der US-Technologiekonzern Thermo Fisher hatte die Hildener bereits zu Beginn der Pandemie umworben. Doch trotz des aufgestockten Übernahmeangebots von 43 Euro je Aktie und verringerter Annahmequote scheiterten die Amerikaner am Widerstand der Aktionäre. "Zu niedrig", hieß es damals.
Nun also Quidel. Nach Bekanntwerden der Gerüchte sprang die Qiagen-Aktie kurzzeitig nach oben. Von Qiagen gab es zunächst keine Stellungnahme, und auch in San Diego, dem Sitz von Quidel, gab man sich wortkarg. Marktbeobachter halten das Interesse von Quidel aber für nachvollziehbar. Ob an dem Gerücht nun etwas dran ist oder nicht - der Markt hält Qiagen offenbar für ausreichend attraktiv, um Begehrlichkeiten zu wecken.
Perspektiven nach Corona
Derzeit sind Produkte wie PCR- sowie Antigen-Test, die durch Covid eine Sonderkonjunktur erleben, für gut ein Viertel des Konzernumsatzes verantwortlich. Das aktuelle Infektionsgeschehen und die strategische Verwendung von Schnelltest zur Bekämpfung der Pandemie werden die Nachfrage hier weiter hoch halten.
Die steigenden Einnahmen können in die Entwicklung von Produkten fließen, die auch nach Abklingen von Corona für Wachstum sorgen. Davon hat Qiagen einige in der Pipeline, unter anderem einen Test für Tuberkulose. Von der am Niederrhein herrschenden Zuversicht zeugen unter anderem auch die 500 im vergangenen Jahr eingestellten Mitarbeiter.
Dynamik: Operativ läuft es, Übernahmegerüchte reißen nicht ab.
Die Aktie könnte den Widerstand
um 45 Euro bald überwinden.
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 54,00 Euro
Stoppkurs: 38,00 Euro