Milliardär und ehemaliger Hedgefonds-Manager Ray Dalio ließ auf der Bloomberg Investorenkonferenz dunkle Prognosen rund um die Zukunft der USA laut werden. Könnten die Märkte dort vielleicht bald zusammenbrechen?

Ray Dalio (73) war jahrzehntelang der Leiter des weltweit größten Hedgefonds, Bridgewater Associates. Nun hat sich der legendäre Investor aber zurückgezogen, vielleicht auch weil eine große Krise ansteht, vor der er jetzt selbst warnt.

Milliardär Ray Dalio sieht massive Schuldenkrise

Wie er in einem Vortrag auf einer Investorenkonferenz in New York sagte, könnte die USA durch zu viele Schulden, steigende Inflation und mangelnde Wirtschaftsleistung in einer Rezession in eine Krise geraten. So hieß es konkret von ihm:

„Wir stehen am Anfang einer späten, großen Schuldenkrise, wenn man zu viel Schulden produziert und es an Käufern mangelt.“

Als Folge dieser erwartet Dalio nicht nur eine zusammenbrechende Wirtschaft, sondern auch soziale Unruhen bis hin zu der Möglichkeit eines Bürgerkrieges. Vor allem vor Letzterem hatte der Milliardär oftmals auf seinem YouTube-Kanal gewarnt.

Schuldenstreit nur Fassade

Mit seinen Aussagen traf Dalio genau die aktuelle Thematik der Schuldenobergrenze. Hier hat sich zwar eine Lösung gefunden, doch Dalio nannte das ganze Spiel nur eine “Fassade”.

Tatsächlich geht der erfolgreiche Investor von vielen weiteren Erhöhungen der Schuldenobergrenze aus, um politisch gewollte Ziele zu verwirklichen. Jedoch steht als Rechnung laut Dalio am Ende dafür eine Schuldenkrise und eine mögliche Staatspleite. Doch wie beeinflusst das die US-Aktien?

Brechen die Märkte bald zusammen?

Allerdings gehört auch zur Wahrheit, dass ein Land in der eigenen Währung nicht pleitegehen kann. Zwar hätte das zusätzliche Drucken von Geld in den USA eine massive Inflation zur Folge, doch Aktien wären hier wohl kaum getroffen.

Wie man am Beispiel des türkischen Aktienmarktes im vergangenen Jahr beobachten konnte, legte dieser trotz massiver Inflation auch um die Teuerungsrate bereinigt zu. Dies liegt daran, dass Anleger in Aktien in einem solchen Szenario flüchten.

Anleger müssen sich also kurzfristig keine Gedanken um einen Zusammenbruch des Marktes machen. Aber langfristig sollte man sich schon überlegen, ob der Standort USA, genauso wie der Standort Deutschland oder China, in Zukunft für Unternehmen attraktiv sein könnte oder eben nicht.