Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien am 02.01.2017

Na, wer sagt´s denn: Trotz katastrophalem Start war das Jahr 2016 für Anleger gar nicht so schlecht. Immerhin sechs Prozent Plus machten Investoren beispielsweise mit einem simplen Dax-ETF - wenn sie sich vom der Panik im Frühjahr nicht anstecken ließen und von Neujahr bis Silvester an ihrem Dax-Investment festhielten. Noch viel mehr haben natürlich alle herausgekommen, die ganz cool am Tief Mitte Februar einstiegen. Rund 30 Prozent Gewinn wären dann auf ihrem Konto gelandet.

Doch leider: Welcher Anleger erwischt schon den Tiefpunkt? Doch es gibt eine Methode, mit der nicht nur Glückspilze von den Schwankungen der Börse profitieren können. Wer mit einem Fondssparplan regelmäßig jeden Monat in den Aktienmarkt investiert, kauft automatisch auch an dann, wenn Aktien besonders billig sind. Wird immer für den gleichen Betrag gekauft, werden am Tiefpunkt sogar besonders viele Fondsanteile erworben - umso größer ist das Steigerungspotenzial.

ETFs eignen sich aufgrund ihrer niedrigen Kosten ganz besonders für einen Sparplan. Viele Finanzinstitute bieten inzwischen ETF-Sparpläne zu ausgesprochen attraktiven Konditionen an. Welche ETF-Sparpläne versprechen 2017 am meisten Gewinn? Hier kommen fünf Anwärter auf die Rendite-Krone 2017.

Auf Seite 2: Japan - Milliarden für die Börse





Japan: Milliarden für die Börse



Nach jahrelangem, nicht allzu erfolgreichen, Kampf gegen Deflation und Wachstumsschwäche setzt die Bank of Japan (BoJ) nun auf ganz drastische Maßnahmen. Ab sofort versprechen die japanischen Währungshüter dauerhaft Null-Zinsen, auch bei langfristigen Anleihen. Sobald die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen über die Nulllinie steigt, will die japanische Zentralbank künftig intervenieren - also frisches Geld drucken. Für Aktienanleger dürfte sich die Strategie der Zentralbank auszahlen. Schon seit Bekanntgabe der neuen Strategie haben japanische Aktien kräftig zugelegt. Ein weiterer Faktor, der für japanische Aktien spricht, ist ihre niedrige Bewertung und die ausgesprochen hohen Bargeldreserven der Unternehmen. Dieses Geld könnte mehr und mehr für Aktienrückkaufprogramme genutzt werden.

Im Jahr 2017 dürfte sich deshalb die Japan-Rally fortsetzen: Frisches Geld, ein dadurch immer billigerer Yen, dazu die Hoffnung auf mehr Aktienrückkäufe, höhere Dividenden und eine aktionärsfreundlichere Politik der Unternehmen - dieser Mix sollte die Kurse an der Tokioter Börse weiter nach oben treiben. Mit dem AMUNDI ETF JPX-Nikkei 400 - Daily Hedged sind deutsche Anleger dabei. Der ETF bildet den Nikkei-400-Index ab. Salopp gesagt enthält der Index vor allem Unternehmen mit attraktiven Fundamentaldaten und robusten Regeln in der Unternehmensführung. Angenehm: Der ETF enthält auch eine eingebaute Währungssicherung. Das heißt, deutsche Anleger profitieren 1:1 von der Entwicklung des Index, ohne mögliche Verzerrungen durch Schwankungen des Yen-Euro-Wechselkurses.

AMUNDI ETF JPX-Nikkei 400 - Daily Hedged
ISIN: FR0012688299
Kosten pro Jahr: 0,18 Prozent


Auf Seite 3: Pharma und Gesundheit - Die Wahlgewinner





Pharma und Gesundheit: Die Wahlgewinner



Manche Branchen könnten besonders kräftig von der Politik der neuen US-Regierung profitieren. So hätte etwa der Ausgang der Wahl für die Pharmaunternehmen nicht positiver ausfallen können. Der Sieg von Donald Trump bedeutet nämlich wohl auch, dass die von der Wahlverliererin Hillary Clinton angestrebte Begrenzung der Medikamentenpreise vorerst vom Tisch ist. Zudem haben die kalifornischen Wähler eine umstrittene Initiative abgelehnt. Diese hätte vorgesehen, die Medikamentenpreise für kalifornische Staatsbetriebe zu senken.

Für Anleger dürfte das eine Einstiegsgelegenheit sein. Der Sektor handelt derzeit mit einem Abschlag von rund zehn Prozent zum Gesamtmarkt. Das ist die höchste Differenz der vergangenen fünf Jahre. Auch Biotech-Firmen werden zu rekordtiefen Bewertungen gehandelt. Jetzt könnte auch diese Branche neu bewertet werden.

Außerdem dürften in diesem Jahr einige Firmenübernahmen anstehen. Die US-Gesellschaft State Street Global Advisors hat den passenden ETF für die US-Gesundheitsbranche im Angebot, den SPDR S&P U.S. Health Care Select Sector ETF. Für nur 0,15 Prozent Kosten im Jahr beteiligen sich Anleger mit diesem ETF an rund 60 Aktien großer US-Pharmakonzerne, an Biotech-Gesellschaften, Dienstleistern und Medizintechnik-Anbietern.

SPDR S&P U.S. Health Care Select Sector ETF
ISIN: IE00BWBXM617
Kosten pro Jahr: 0,15 Prozent


Auf Seite 4: Viel Wert für wenig Geld - Value-Aktien





Viel Wert für wenig Geld: Value-Aktien



In den vergangenen Jahren hätten Investments in Value-Aktien nicht allzu viel Mehrwert gebracht, doch in diesem Jahr dürfte die Bilanz anders ausfallen. Nach Berechnungen des Indexanbieters MSCI laufen nämlich Value-Aktien vor allem dann richtig gut, wenn die Wirtschafts wächst und Inflation und Zinsen langsam steigen. Der iShares-MSCI-World-Value-Factor-ETF enthält substanzstarke Aktien aus aller Welt. Der World-Value-Factor-ETF investiert dabei in ausgewählte Aktien aus dem bekannten MSCI-Welt-Index, rund 1600 Aktien aus den Industrieländern enthält. Meist handelt es sich dabei um große bis sehr große Unternehmen. Der iShares-MSCI-World-Value-Factor-ETF investiert jedoch nur in einige hundert dieser Aktien. Ausgewählt werden die Aktien anhand von drei Indikatoren.

Kriterium eins ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kriterium zwei ist der Buchwert, Kriterium drei ist der Unternehmenswert einschließlich Verbindlichkeiten und Eigenkapital im Vergleich zum Cashflow. Nur die Aktien, die bei allen drei Kriterien besonders gut abschneiden, erhalten anschließend einen Platz im World-Value-Factor-ETF. Aktuell haben sich rund 400 Titel qualifiziert. Sie stammen vor allem aus den USA (39 Prozent) und Japan (27 Prozent). Das restliche Drittel des ETF-Portfolios ist ganz überwiegend mit europäischen Aktien besetzt. Der Mix klingt vielversprechend.

iShares MSCI World Value Factor ETF ISIN: IE00BP3QZB59 Kosten pro Jahr: 0,3 Prozent

Auf Seite 5: Portfolio-ETF - Niedrige Kosten, stabile Wertentwicklung





Portfolio-ETF: Niedrige Kosten, stabile Wertentwicklung



Besonders erfolgreiche Fondsmanager erreichen häufig ihre "überdurchschnittliche" Wertentwicklung nur durch Tricks, sagt der Finanzmathematiker Andreas Beck. Oft würden die Top-Fondsmanager nämlich heimlich von ihrer offiziellen Linie abweichen und beispielsweise bei einem Standardwertefonds, renditeträchtigere (aber riskantere) Nebenwerte beigemischt. Der von Beck entwickelte Portfolio-ETF setzt deshalb ganz offiziell auf solche "nachgewiesenen Renditefaktoren", vor allem auf Value- und Smallcap-Aktien sowie Emerging-Markets-Titel.

"Bei Nebenwerten bekommen Investoren das Liquiditätsrisiko erstattet", erklärt Beck, "bei Value-Werten das Risiko, sich antizyklisch zu verhalten, bei den Emerging Markets das politische Risiko." Ähnliches gelte bei Anleihen. Bei Zinspapieren kommen deshalb neben Pfandbriefen auch Unternehmens- und Schwellenländer-Anleihen ins ETF-Portfolio. Stabilität erhält das ETF-Portfolio dagegen durch Dividenden- und Qualitätsaktien. Insgesamt bringe dieser Faktoren-Mix bringe nicht nur mehr Rendite, sondern auch eine gute Risikobalance.

Die bisherige Wertentwicklung des Portfolio-ETF scheint die Theorie zu bestätigen. Rund neun Prozent jährliche Rendite brachte der ETF im Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Dabei schwankt der Kurs des ETFs dabei viel weniger als der Aktienmarkt. Mit jährlichen Gesamtkosten von 0,72 Prozent ist dieser ETF der Deutschen Bank zudem noch viel billiger als die meisten anderen Mischfonds. Vor allem für langfristig orientierte Anleger, die Wert auf Stabilität legen ist dieser ETF deshalb ideal für einen ETF-Sparplan.

db-x-trackers-Portfolio-Total-Return-ETF
ISIN: LU0397221945
Laufende Kosten: 0,72 % pro Jahr


Auf Seite 6: US-Unternehmensanleihen - Fette Rendite





US-Unternehmensanleihen: Fette Rendite



Wer attraktive Renditen bei überschaubarem Risiko sucht, sollte 2017 nicht nur an Aktien denken. Gute Erträge versprechen auch die Anleihen amerikanischer Unternehmen. US-Unternehmensanleihen mit guter Bonität (Investment Grade) locken mit mehr als dreimal so hohen Renditen wie die Anleihen bonitätsstarker Unternehmen aus Europa und der Aussicht auf schöne Kursgewinne. Aktuell liegt etwa im marktbreiten Markit iBoxx USD Liquid Investment Grade Index die durchschnittliche Rendite zur Endfälligkeit der Anleihen aktuell bei 3,7 Prozent. Der Index enthält mehr als 1500 Unternehmensanleihen, die in US-Dollar notieren.

Aufgrund der starken Diversifikation und der noch immer sehr niedrigen Ausfallquote bei Investment-Grade-Anleihen bleibt das Risiko bei Investments in diese Papiere gering. Allerdings: Sollten in diesem Jahr die Zinsen - wie von vielen Experten erwartet - steigen, könnte das die Wertentwicklung des ETFs beeinträchtigen. Steigende Zinsen führen bei Anleihen zwangsläufig zu sinkenden Kursen.

Beim iShares $ Corp Bond Interest Rate Hedged ETF wird jedoch diese Gefahr weitgehend gebannt. Der ETF investiert ebenfalls in den marktbreiten iBoxx-IG-Index, wirkt dabei aber der Gefahr steigender Zinsen geschickt entgegen. Der ETF hält nämlich neben den Anleihen noch Short Positionen in Zins-Swaps. Bei steigenden Zinsen bringen diese Swaps ausreichend Gewinn um die Verluste der Anleihen auszugleichen. Deutschen Anlegern bleibt also die hohe Rendite der US-Unternehmensanleihen ebenso erhalten wie Kursgewinne aufgrund steigender Bonität.

Schon 2016 hätte sich ein Investment in den Anleihen-ETF gelohnt. Fast sechs Prozent Wertsteigerung brachte der ETF auf Dollar-Basis, 7,5 Prozent auf Euro-Basis. Beachtet werden muss allerdings das Wechselkurs-Risiko. Sollte der Dollar in den nächsten Monaten gegenüber dem Euro deutlich nachgeben, kann das Zinszahlungen und Kursgewinne auffressen. Allerdings ist diese Entwicklung eher unwahrscheinlich. Steigen die US-Zinsen wie erwartet, wird aller Voraussicht nach der Dollar aufwerten.

iShares $ Corp Bond Interest Rate Hedged ETF
ISIN: IE00BCLWRB83
Kosten: 0,25%