Noch höhere Erträge können Anleger herausholen, wenn sie nicht in die teuren, traditionellen Aktienfonds investieren, sondern für ihren Sparplan zu preiswerten Indexfonds (ETF) greifen. Grund: Traditionelle Fonds kassieren bei den Anlegern gerne pro Jahr 1,5 bis zwei Prozent der Anlagesumme als Gebühren. Bei den günstigsten ETFs zahlen Anleger dagegen inzwischen fast keine Verwaltungsgebühren mehr.
So kosten etwa der sehr liquide db X-trackers-Dax-ETF (ISIN: LU0274211480) und der db x-trackers EURO STOXX 50 ETF (ISIN: LU0380865021) pro Jahr nur lediglich neun Basispunkte, also nur noch 0,09 Prozent. Den iShares Core S&P 500 ETF (ISIN: IE00B5BMR087) gibt es noch billiger, nämlich mit sensationell niedrigen Gesamtkosten von nur noch 0,07 Prozent pro Jahr. Dabei enthält der ETF alle 500 Aktien, die im US-Aktienindex S&P 500 vertreten sind.
ETF-Sparpläne zum Nulltarif
Auf den ersten Blick erscheint vielleicht ein Kostenvorteil von 1,5 Prozent pro Jahr nicht allzu bedeutsam. Doch bei langen Anlagezeiträumen werden aus den kleinen Prozentzahlen schnell große Summen. Auch wer - realistisch- nicht mehr von zweistelligen Wertsteigerungen am Aktienmarkt ausgeht, sollte besser auf die Kosten achten. Zur Verdeutlichung: Schafft etwa ein Fondsmanager mit seinen Aktieninvestments sechs Prozent Wertsteigerung vor Kosten pro Jahr, bleiben dem Anleger selbst bei einer bescheidenen Kostenquote von 1,5 Prozent nur 4,5 Prozent Rendite. Ein Viertel der Wertsteigerung wird in diesem Beispiel also von den Kosten aufgefressen.
Auch Kaufgebühren bzw. Ausgabeaufschläge, bei traditionellen Fonds noch immer üblich, gibt es bei ETFs nicht. Dafür fallen allerdings bei Kauf und Verkauf Handelsgebühren an, die in etwa auf dem Niveau einer Aktienorder liegen. Zudem ist ein Wertpapierdepot notwendig, das möglicherweise ebenfalls mit Kosten belastet ist. Doch selbst diese Kostenpositionen können sich findige Anleger sparen, wenn sie ihren ETF-Sparplan bei dem richtigen Online-Broker laufen lassen.
Einen ETF-Sparplan schließen Anleger direkt bei einer Bank oder einem Online-Broker ab. Dabei können sie einen oder mehrere ETFs für ihren Sparplan auswählen. Bei diesen Sparplan zahlen Anleger dann über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig einen festen Betrag ein und erhalten dafür entsprechend viele Fondsanteile. Einzahlungen erfolgen in der Regel jeden Monat. Andere Intervalle sind jedoch auch möglich. Eingezahlt werden Beträge von 50 oder mehr Euro pro Monat. Diese bucht der Broker automatisch vom Depotkonto ab.
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Das Erfolgsgeheimnis der ETF-Sparpläne
Der Erfolg der ETF-Sparpläne beruht vor allem auf zwei Faktoren. Durch die regelmäßigen Einzahlungen erwirbt der Anleger nicht nur dann Aktien, wenn deren Kurse schon weit gestiegen sind, sondern auch dann, wenn die Aktien preiswert zu haben sind. Je niedriger der Einstandspreis, desto höher ist der Gewinn, wenn später die Kurse steigen.
Ein weiterer Renditebringer ist der Zinseszinseffekt. Wer die mit seinen Investments bereits erwirtschafteten Erträge wieder anlegt, erhält auf dieses Kapital ebenfalls wieder Zinsen bzw. Wertsteigerungen. Am einfachsten geht diese Wiederanlage mit thesaurierenden ETFs, die Dividenden nicht ausschütten, sondern diese sofort automatisch dem Fondsvermögen zuschlagen.
Neben den attraktiven Renditeperspektiven haben ETF-Sparpläne noch einen großen Vorteil: Sparer bleiben sehr flexibel. Bei Fondssparplänen legen Anleger selbst Höhe und Dauer der Sparraten fest -und sie können diese jederzeit ändern. Dadurch kann die Sparleistung leicht an eine verändernde finanzielle Situation der Sparer angepasst werden. Auch Unterbrechungen oder die sofortige Auszahlung des angesparten Vermögens (z.B. in einer Notlage) sind jederzeit möglich.
Die besten Anbieter von ETF-Sparplänen
Rund zehn Online-Broker bzw. Direktbanken bieten gegenwärtig in Deutschland ETF-Sparpläne an. Bei einigen ist das Angebot riesig. So stehen etwa bei der Sparkassen-Tochter S-Broker fast 500 verschiedene ETFs für Sparpläne zur Verfügung. flatex ermöglicht Sparpläne für fast 300 ETFs. Comdirect und die DAB Bank halten jeweils 230 ETFs für Sparpläne bereit.
Bei den Gebühren gibt es größere Unterschiede. So zahlen Sparer etwa bei Consors und Comdirect bei einer Rate von 50 Euro jeweils 0,75 Euro an Gebühren. Bei der DAB Bank, Maxblue oder 1822direkt kostet die gleiche Rate dagegen mehr als das dreifache. Vollkommen kostenlos sparen Anleger nur bei der Onvista Bank. Allerdings stehen dort nur rund 40 ETFs für Sparpläne zur Verfügung. Dennoch ist das Angebot der Onvista Bank attraktiv, denn die für ETF Sparpläne angebotenen ETFs kommen von verschiedenen Fondsgesellschaften, darunter große Anbieter wie iShares und Lyxor.
Auch bei fast allen anderen Online-Brokern/Banken kommen Anleger bei ausgewählten ETFs kostenlos zum Zug. Am besten sind die Angebote von Flatex und DAB Bank. Flatex verzichtet bei ETFs der Anbieter iShares und Comstage auf Gebühren. Insgesamt stehen den Flatex-Kunden damit 275 ETFs für kostenlose Sparpläne zur Verfügung. Bei der Münchner DAB Bank sind dagegen 150 ETFs von ComStage und db x-trackers kostenlos für ETF-Sparpläne einsetzbar.
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Noch lukrativer: VL-Sparen mit ETFs
Wer sich nicht auf einen oder zwei ETF-Anbieter beschränken möchte, sollte sich das ETF-Sparplan-Angebot der Fondsbank Cominvest ansehen. Dort stehen 340 ETFs von iShares, Lyxor, db x-trackers und Comstage für Sparpläne bereit. Die Gebühren sind dabei mit durchschnittlich 0,44 Prozent des Transaktionsvolumens sehr günstig. Wer also beispielsweise einen ETF-Sparplan über 50 Euro monatlich einrichtet, zahlt im Jahr 12 x 50 Euro x 0,44 % = 2,64 Euro. Pro Sparrate bedeutet das 22 Cent. cominvest bezieht ETFs direkt bei der Fondsgesellschaft, begründet die Fondsbank. Deswegen würden keine Börsenentgelte und börsliche Fremdspesen anfallen.
Zusätzliches Schmankerl: Bei Cominvest stehen über 80 ETFs für Vermögenswirksame Leistungen zur Verfügung. Das bietet sonst kein anderes Finanzinstitut. VL-Sparen mit ETFs ist für Arbeitnehmer attraktiv, denn der Chef zahlt und der Staat fördert: VL-Sparen ist eine Form des staatlich geförderten Sparens. Der Arbeitgeber kann dabei bis zu 40 Euro monatlich an den Arbeitnehmer zum VL-Sparen auszahlen. Der Arbeitnehmer spart den Betrag über sechs Jahre an und kann den Arbeitgeberbeitrag mit eigenem Geld noch aufstocken. Ob und in welcher Höhe Ansprüche bestehen, ist in Tarifverträgen, Betriebsvereinbarungen oder Arbeitsverträgen geregelt.
Hinzu kommt beim VL-Sparen mit ETFs noch ein besonderes Bonbon: Der Staat gewährt für Wertpapiersparverträge eine zusätzliche Förderung (Arbeitnehmer-Sparzulage) von bis zu 80 Euro im Jahr. Voraussetzung: Das zu versteuernde Jahreseinkommen beträgt höchstens 20.000 Euro bei Ledigen beziehungsweise 40.000 Euro bei Verheirateten.
Beim VL-Sparen mit ETF-Sparplänen können Arbeitnehmer also sogar ohne eigenes Geld in kleinen Schritten Vermögen aufbauen. Umso besser, wenn dabei von den Sparraten kaum etwas durch Kosten aufgefressen wird. Die Kosten für einen 40-Euro-ETF-VL-Vertrag betragen bei Cominvest durchschnittlich etwa elf Cent im Monat bzw. 1,32 Euro pro Jahr.