Eine neue Umfrage aus den USA zeigt, dass Anleger bei Wertpapieren schon lange nicht mehr so optimistisch waren wie jetzt. Erhöht das aber auch die Chancen auf einen Crash?
Das hat es seit Mai 2021 nicht mehr gegeben. Wie eine Umfrage der Federal Reserve Bank of New York zu den Verbrauchererwartungen ergab, liegt im Schnitt für 40,5 Prozent der Befragten die Wahrscheinlichkeit höher, dass Aktien in den nächsten zwölf Monaten steigen werden.
Das ist der höchste Wert seit drei Jahren und nach 38,7 Prozent im April sogar nochmal eine Steigerung um ein paar Prozentpunkte bei den Befragten. Auch die Inflationserwartungen für das nächste Jahr gingen zurück und die New Yorker Fed stellte fest, dass die befragten Haushalte ihre finanzielle Situation besser einschätzen als noch vor einem Jahr.
Aktienmärkte heben ab
Das lässt sich auch an den Börsen in Teilen ablesen, wo die amerikanischen Indizes S&P 500 und Nasdaq Composite mehr als 12 respektive 14 Prozent seit Jahresanfang zulegen konnten. Im Schnitt hoben in der Folge viele Analysten sogar ihre Jahresendprognosen für den S&P 500 von 5.200 auf 5.600 Punkte an. Aber die Marktbegeisterung, die Anlegern momentan viel Rendite einbringt und in Zukunft verspricht, muss natürlich auch hinterfragt werden. Wie bullisch kann man sein, bevor es ungesund wird.
Ist die Wall Street bei Aktien zu bullisch?
Denn übermäßig optimistisch ist für die Aktienmärkte auch kein gutes Zeichen, wie auch eine Studie der Bank of America zeigte, Dann ist nämlich der Höhepunkt einer Marktrallye schon erreicht. Laut dem „Sell-Side-Indikator“ der Bank of America, der die von Wall Street-Strategen empfohlene Aktienquote abbildet, lag dieser Wert im Mai mit 55,3 Prozent immer noch im „neutralen“ Bereich. Erst ab einem Wert von 58 Prozent würde sich den Angaben zufolge eine Verkaufssignal zu ergeben.
Unabhängig von Prozentzahlen ist das Risiko an den Aktienmärkten in diesem Jahr aber stark an die Leitzinsentscheidungen geknüpft. Die Märkte gehen davon aus, dass sich die Inflation im Jahresverlauf weiter abschwächt und mindestens zwei Leitzinssenkungen folgen. Sollten sich diese Vermutungen aber nicht bestätigen und die Fed sogar gar keine Senkung vornehmen, ist natürlich auch ein Ende der Aktienparty denkbar. Dann könnte der S&P 500 laut RBC Capital Markets-Spezialistin Lori Calvasina bis auf 4.900 Punkte crashen – was natürlich auch deutliche Auswirkungen auf andere Indizes wie den DAX hätte.
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