Bei Renault nimmt die mobile Zukunft Formen an. Auf dem Genfer Autosalon stellte der französische Fahrzeugproduzent die Studie eines Robotertaxis vor. Angefordert per App, kann das bislang unter E-Z-GO firmierende, elektroangetriebene und selbstfahrende Automobil sechs Personen aufnehmen. Verkaufen will Renault den E-Z-GO unter anderem an öffentliche Verkehrsbetriebe. Die Kosten für eine Fahrt sollen deutlich unter den Tarifen traditioneller Taxis liegen.
Ziel von Renault-Chef Carlos Ghosn, der zugleich die Verantwortung für den Renault-Partner Nissan trägt, ist es, den Konzern zum führenden Anbieter elektrifizierter Fahrzeuge zu machen. Um die ambitionierte Vorgabe zu erreichen, will Renault in den kommenden Jahren jährlich sieben Milliarden Euro in Forschung investieren. Seine Vorstellungen, wie sich der Umsatz entwickeln wird, hat der Unternehmenschef auch schon formuliert. Bis zum Jahr 2022 sollen die Erlöse von zuletzt 58,8 Milliarden auf 70 Milliarden Euro steigen.
Nicht nur mit dem E-Z-GO sorgt Renault für Gesprächsstoff. Zwar weist es die französische Staatsregierung von sich, Anteile an Renault - insgesamt 15 Prozent - an den japanischen Hersteller Nissan verkaufen zu wollen. Investoren spekulieren jedoch über eine Fusion der beiden Konzerne. Schon jetzt sind Renault und Nissan durch Überkreuzbeteiligungen eng miteinander verzahnt. Sollte sich der französische Staat doch entschließen, Anteile abzugeben, muss das Anleger des bis 2025 laufenden Bonds (siehe Kasten) nicht beunruhigen. Durch den Verkauf würde sich nur die Eigentümerstruktur ändern, nicht aber das Schuldenprofil. Im November hob die Ratingagentur S & P die Bonitätsnote von Renault von "BBB-" auf "BBB" herauf. Begründet wurde die Entscheidung mit der verbesserten Rentabilität und der Aussicht auf weitere Produktivitätssteigerungen.