Die Erfolge mit der Abnehmspritze haben gezeigt: Wer in der Pharmabranche den nächsten Blockbuster in der Pipeline hat, wird der Liebling der Börse. Auf diese Aktien sollten Anleger nun achten.

Vor gut 100 Jahren galt Diabetes noch als Todesurteil. Die durchschnittliche Überlebenszeit nach der Diagnose betrug etwa neun Monate. Patienten mussten sich strengen Diäten unterwerfen, um den Blutzucker niedrig zu halten, Behandlungsmöglichkeiten mit Medikamenten gab es nicht. In den 1920er-Jahren gelang es jedoch erstmals, Insulin künstlich herzustellen. Daran beteiligt waren die Firmen Nordisk Insulinlaboratorium und Novo Terapeutisk Laboratorium, aus denen im Jahr 1989 das Unternehmen Novo Nordisk hervorging. Auch heute noch haben Patienten mit Diabetes eine niedrigere Lebenserwartung, von einem Todesurteil ist man inzwischen jedoch sehr weit entfernt. So hat es die Pharmabranche in den letzten Jahren und Jahrzehnten bei vielen Krankheiten geschafft, Wirkstoffe zu finden, die diese lindern oder sogar gänzlich aufhalten können.

Von Tausenden Wirkstoffen schaffen es am Ende aber nur wenige, eine Marktzulassung zu bekommen. Und zurzeit ist einiges in Bewegung. Der Hype um die neuen Abnehmmedikamente des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk und dessen US-Konkurrenten Eli Lilly reißt nicht ab. Die auf einem Darmhormon basierenden Mittel sind die ersten, die wirksam Übergewicht bekämpfen, da sie das Hungergefühl der Patienten reduzieren. Patienten, die sich mit Mounjaro, Zepbound, Wegovy oder Ozempic behandeln lassen, können bis zu 20 Prozent ihres Körpergewichts verlieren. Bisher gibt es diese Mittel jedoch nur als Injektion. Doch Eli Lilly arbeitet derzeit an Wirkstoffen, die auch in Tablettenform verabreicht werden können. Berichten zufolge sind diese einfacher in der Herstellung, Patienten würden Tabletten gegenüber Spritzen zudem naheliegenderweise bevorzugen. Analysten sprechen den Abnehmtabletten daher enormes Potenzial zu.

Voraussichtlich im April werden Ergebnisse einer Phase-3-Studie von Eli Lilly zur Diättablette Orforglipron veröffentlicht.

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Foto: Börsenmedien AG

Blockbuster-Medikamente unter Druck

Auch Novo Nordisk ist mit seinen Mitteln Wegovy und Ozempic im Bereich Adipositas und Diabetes stark vertreten. Das könnte für den dänischen Konzern aber auch zum Nachteil werden. Dem Pharmakonzern, der dank seiner Abnehmspritze zum zwischenzeitlich wertvollsten Unternehmen Europas wurde, drohen Einbußen auf dem wichtigen US-Markt. Dort könnten die Preise für das Blockbuster-Medikament Ozempic ab 2027 von der staatlichen Krankenversicherung teilweise gedeckelt werden. Die Monatsdosis kostet in Deutschland 73 Euro, in den USA sind es hingegen 970 Dollar. 60 Prozent zum Gesamtumsatz steuern Ozempic und Wegovy derzeit bei. In den ersten neun Monaten 2024 waren das umgerechnet knapp 17 Milliarden Euro. Im Gegensatz zu Novo Nordisk ist Eli Lilly weniger abhängig von seinen Medikamenten gegen Diabetes und Adipositas, weswegen die Redaktion von BÖRSE ONLINE der Aktie von Eli Lilly den Vortritt lässt. Auch bei der Wirksamkeit zeigten die Wirkstoffe von Eli Lilly zuletzt bessere Ergebnisse.

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