Rutscht Deutschland in eine Rezession? Viele Experten befürchten genau das. Die Abkühlung der Weltwirtschaft, der schwelende Handelsstreit zwischen den Supermächten USA und China und die Unsicherheiten des Brexits sind Sand im Getriebe des Konjunkturmotors. Nach einem leichten Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal deuten Konjunkturindikatoren wie der Ifo-Index auf ein weiteres Minus im laufenden Sommerquartal hin. Zahlreiche Unternehmen, darunter Schwergewichte wie BASF, Continental und Daimler, reagierten mit Gewinnwarnungen. Viele Anleger sehen das mit Sorge. Von seinen Jahreshöchstständen ist der DAX inzwischen rund sechs Prozent entfernt.

Doch nicht alle Unternehmen trifft der Abschwung gleich hart. Während etwa Industriekonzerne unter der Wirtschaftsflaute leiden, bleiben viele Firmen aus der IT-Branche oder aus dem Konsumsektor weiter auf Wachstumskurs. Andere Unternehmen machen weiter gute Geschäfte, weil sie sich in einer lukrativen Nische eine starke Marktposition erarbeitet haben.

Schwache Marktphasen wie die jetzige bergen nicht nur Risiken, sie bieten langfristig orientierten Anlegern auch Chancen, fundamental starke Titel zu günstigeren Kursen zu kaufen. Die Redaktion von €uro am Sonntag hat deshalb die 160 Unternehmen im DAX, MDAX und SDAX durchleuchtet. Anhand unserer internen Datenbank filterten wir dabei verlässliche Gewinnsteigerer heraus.

Wir haben uns dabei zunächst auf Unternehmen mit hohen erwarteten Ergebniszuwächsen im laufenden Jahr konzentriert. In die engere Auswahl aus rund 40 Werten kamen aber nur Titel, die schon in den vergangenen Jahren mit kontinuierlichen Gewinnzuwächsen überzeugten - und deren Gewinnzuwachs auch 2020 noch üppig ausfallen soll. Firmen hingegen, bei denen die Analysten ihre Prognosen zuletzt stark gesenkt haben, wurden von der Kandidatenliste gestrichen.

Letztlich haben wir neun Unternehmen mit weitgehend konjunkturunabhängigen Geschäftsmodellen ausgewählt, die zudem weniger stark vom Zollkonflikt zwischen den USA und China betroffen sind. Hier unsere Favoriten in alphabetischer Reihenfolge.

Airbus
Überflieger


Ungeachtet der Klimadiskussion boomt die Luftfahrtbranche. Davon profitiert insbesondere der europäische Luftfahrtkonzern Airbus, der im ersten Halbjahr deutlich mehr Flugzeuge auslieferte als der angeschlagene US-Erzrivale Boeing. Nach zwei Abstürzen der neu entwickelten Boeing 737 Max kämpfen die Amerikaner derzeit um ihren Ruf. Die im MDAX gelistete Airbus-Aktie notiert indes trotz der Marktturbulenzen fast auf Allzeithoch.

Laut einer Prognose der Internationalen Luftverkehrs-Vereinigung IATA verdoppelt sich die Zahl der weltweiten Flugpassagiere bis zum Jahr 2037 auf mehr als acht Milliarden pro Jahr. Hintergrund ist insbesondere die steigende Nachfrage nach Flugreisen in den Emerging Markets wie China, in denen sich mit der wachsenden Mittelschicht immer mehr Menschen Flugreisen leisten können. Um Treibstoffkosten zu senken und Umweltauflagen zu erfüllen, mustern zudem viele Fluggesellschaften alte Maschinen aus und ersetzen sie durch moderne Düsenjets.

Airbus rechnet in den kommenden 20 Jahren mit einem weltweiten Bedarf von 37.000 neuen Flugzeugen. Zum Vergleich: Aktuell sind etwa 21.000 Großraumflugzeuge im Einsatz. Mit über 7.000 bestellten Jets in den Auftragsbüchern ist die Airbus-Produktion für die kommenden Jahre komplett ausgelastet. Unter dem ehemaligen Airbus-Chef Thomas Enders, der seinen Posten im Frühjahr an Guillaume Faury übergab, entwickelte sich der Luftfahrtkonzern zur Gewinnmaschine. Mit einem Ergebnisplus von im Schnitt knapp 33 Prozent in den Jahren 2011 bis 2020 gehört der Konzern zu den besten Wachstumswerten Europas. 2019 ist laut Analysten mit einem Zuwachs von 41 Prozent beim Gewinn je Aktie zu rechnen.

Fazit: Langfristanlage für konservativ orientierte Investoren.

Allianz
Fels in der Brandung


Mit der Allianz schaffte es einer der konservativsten DAX-Werte in die Auswahl. Mit einem Gewinnanstieg von voraussichtlich acht Prozent 2019 kann Europas größter Versicherer zwar nicht mit den Wachstumsraten vieler MDAX- und SDAX-Firmen mithalten. Die große Stärke ist jedoch die Regelmäßigkeit, mit der der Münchner Versicherungsriese seine Gewinne steigert. Für die nächsten drei Jahre hat sich der Versicherungskonzern zum Ziel gesetzt, beim Gewinn im Schnitt um durchschnittlich fünf Prozent jährlich zu wachsen.

Zudem hat die Allianz jüngst Daimler als Deutschlands größten Dividendenzahler abgelöst. Obwohl oft als Langweiler verschrien, kann sich die Entwicklung der Aktie sehen lassen. Auf Sicht von zehn Jahren schlägt ein Plus von mehr als 100 Prozent zu Buche. Hinzu kommt die attraktive Dividendenrendite von aktuell fast fünf Prozent. Für die Zukunft ist die Allianz gerüstet. Trotz der niedrigen Zinsen steigerte der Konzern seine Kapitalrendite in den vergangenen Jahren auf über 13 Prozent. Mit der Sparte Vermögensverwaltung, die rund ein Fünftel zum Gewinn beisteuert, ist die Allianz zudem breiter aufgestellt als viele Mitbewerber. Chef Oliver Bäte kann auch auf hohe Liquiditätsreserven zugreifen, sollten sich Übernahmemöglichkeiten ergeben. Die Allianz gilt etwa als Interessent für den Vermögensverwalter DWS.

Fazit: Konservatives Langfristinvestment mit attraktiver Dividendenrendite.

Bechtle
Seltene Chance


Nach der rasanten Kursentwicklung der vergangenen Jahre erhielt die Aktie von Deutschlands größtem IT-Systemhaus Bechtle, gegründet 1983 als Einmannunternehmen, Mitte August nach Quartalszahlen einen Dämpfer. Grund waren nicht etwa schlechte Ergebnisse. Auch bekräftigte Vorstandschef Thomas Olemotz die Prognose, Umsatz und Ergebnis im laufenden Jahr "sehr deutlich" zu steigern. Was den Anlegern aufstieß, war die Tatsache, dass es dem Bechtle-Chef zufolge schwerer werde, das Wachstumstempo zu halten.

Bechtle profitiert genau wie der Konkurrent Cancom von der zunehmenden Digitalisierung der Wirtschaft und gehört mit einem erwarteten Nettogewinnplus von einem Fünftel im laufenden und mehr als zehn Prozent im kommenden Jahr zu den Musterknaben unter den deutschen Wachstumswerten.

Auch auf lange Sicht hat Olemotz die schwäbische IT-Firma auf Wachstum getrimmt. Im vergangenen Jahr etwa nahm Bechtle 100 Millionen Euro für die Übernahme des französischen IT-Anbieters Inmac Wstore in die Hand - es war nicht der einzige Zukauf in der jüngeren Vergangenheit, aber der bisher größte der Firmengeschichte. Bis 2030 will Olemotz den Umsatz auch mithilfe weiterer Übernahmen auf zehn Milliarden Euro mehr als verdoppeln.

Fazit: Kursrücksetzer bietet auch eher konservativen Anlegern Einstiegschancen.

Cancom
Technisch versiert


In einem strukturellen Wachstumsmarkt befindet sich auch der IT-Dienstleister Cancom. Nach der starken Entwicklung im ersten Halbjahr rechnet Vorstandschef Thomas Volk für das Gesamtjahr mit einem sehr deutlichen Zuwachs bei allen Kennzahlen. Der Gewinn dürfte im laufenden Jahr um rund ein Viertel klettern.

Die Münchner profitieren von der Digitalisierung der Wirtschaft. Um Kosten zu sparen und die Effizienz zu steigern, rüsten viele Unternehmen ihre IT-Infrastruktur auf. Zudem sind die Bayern mit Produkten und Firmensitz in Deutschland - so sind Firmendaten auch vor einem möglichen juristischen Zugriff der US-Behörden geschützt - eine attraktive Alternative zu großen Cloud-Anbietern aus den USA wie Amazon oder Microsoft. Das Cloud-Geschäft beschert der Firma stetig steigende, wiederkehrende Erlöse und dürfte das Wachstum in den kommenden Jahren weiter ankurbeln.

Die positiven Aussichten spiegeln sich in der Kursentwicklung wider. Die Titel profitieren zusätzlich von Übernahmegerüchten. Cancom gilt als attraktives Übernahmeziel. Auch über eine Fusion mit dem Konkurrenten Bechtle wird immer wieder spekuliert. Seit Jahresanfang liegt die Aktie mit über 80 Prozent im Plus. Ganz aktuell wurde die Aktie in den MDAX aufgenommen, das dürfte Cancom stärker in den Fokus institutioneller Investoren rücken.

Fazit: Nach Höhenflug nicht mehr billig, aber weiterhin Potenzial.

CTS Eventim
Volle Dröhnung


Bei der Aktie des Ticketvermarkters und Konzertveranstalters CTS Eventim ist ordentlich Musik drin. "Unser Umsatz- und Ergebniswachstum hat in den vergangenen Monaten an Dynamik gewonnen", kommentierte CTS-Chef Klaus-Peter Schulenberg die jüngsten Geschäftszahlen. Für 2019 ist beim Gewinn je Aktie mit einem Anstieg von 15 Prozent zu rechnen.

Nach dem Aus für die deutsche Pkw-Maut - zusammen mit der österreichischen Firma Kapsch hätte CTS im Auftrag des Bunds die Maut kassieren sollen - konzentriert sich Schulenberg wieder voll auf das Kerngeschäft. Die Münchner richten fast alle großen Musikfestivals in Deutschland aus und kontrollieren zahlreiche Tourneeveranstalter. Außerdem kommt kein großer Veranstalter am Netzwerk von Europas führendem Kartenvermarkter vorbei.

Der Bereich Ticketing ist extrem lukrativ. CTS profitiert hier vom Trend, dass Kunden Eintrittskarten, etwa für Konzerte, immer häufiger über das Internet bestellen. Beim Onlineverkauf erzielt CTS deutlich höhere Margen als beim klassischen Vertrieb. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen erstmals mehr als 50 Millionen Eintrittskarten über seine Webshops verkauft, das war ein Anstieg um mehr als zehn Prozent.

Potenzial liegt auch in der weiteren Expansion ins Ausland. Derzeit verhandelt Schulenberg über einen Einstieg bei dem französischen Kontrahenten France Billet. Das Musikgeschäft hat aus Sicht eines Investors den besonderen Vorteil, dass es relativ unabhängig ist von den Schwankungen der Weltwirtschaft. Musikfreunde wollen auch in schlechten Zeiten Spaß haben, Geld für eine Konzertkarte der Lieblingsband lässt sich immer auftreiben.

Fazit: Einmalige Stellung in lukrativem Markt. Gutes Chance-Risiko-Verhältnis.

Eckert & Ziegler
Strahlende Zukunft


Mit rasanten Wachstumsraten verwöhnt das Medizintechnikunternehmen Eckert & Ziegler seine Aktionäre. Mit einem Kursanstieg von rund 160 Prozent seit Jahresanfang gehört die Aktie zu den besten Werten im SDAX. Eckert & Ziegler, einer der weltweit größten Hersteller von radioaktiven Komponenten für medizinische, wissenschaftliche und messtechnische Zwecke, untermauert die positive Entwicklung mit starken Geschäftszahlen: Im ersten Halbjahr steigerten die Berliner ihren Gewinn dank der positiven Entwicklung der Bereiche Radiopharma und Isotope Products um mehr als die Hälfte. Auch für das laufende und das kommende Jahr rechnen Analysten mit kräftigen Zuwächsen. Beim Gewinn ist 2019 mit einem Plus von 29 Prozent zu rechnen.

Für Fantasie sorgt die Sparte Radiopharma. Eckert & Ziegler gehört zu den wenigen Anbietern von Generatoren für Gallium 68. Das Radioisotop kommt vor allem bei der Diagnostik von Krebs, Herzinfarkten oder neurologischen Erkrankungen zum Einsatz und ist im Vergleich zu anderen Diagnostikmethoden deutlich kostengünstiger. Mit der zunehmenden Marktdurchdringung neuer Therapien dürfte die Nachfrage nach Gallium 68 weiter steigen.

Potenzial verspricht auch das Geschäft mit dem radioaktiven Wirkstoff Yttrium 90 zur Behandlung von Leberkrebs - eine in China häufig vorkommende Krankheit. Nachdem die Regierung in Peking der Leberkrebs-Epidemie im Land den Kampf angesagt hat, stehen Anbieter von anerkannten Yttrium-90-Präparaten im Fokus großer Pharmakonzerne. Als Hersteller profitiert Eckert & Ziegler langfristig von der steigenden Nachfrage nach dem Isotop.

Fazit: Aussichtsreich, aber hoch bewertet. Für mutige Investoren.

Hypoport
Finanzen voll im Griff


Die Aktie des Finanzdienstleisters Hypoport gehört zu den besten deutschen Aktien der vergangenen fünf Jahre. Der Kurs stieg in dem Zeitraum von zwölf auf aktuell über 240 Euro. Das SDAX-Unternehmen betreibt mehrere Internetplattformen im Finanzbereich und befindet sich auf Wachstumskurs. Analysten trauen dem Finanzdienstleister in den kommenden Jahren weiterhin deutlich stärkere Wachstumsraten als dem Gesamtmarkt zu. Im laufenden Jahr dürfte der Gewinn um fast ein Drittel zulegen. Zur Hypoport-Gruppe gehört etwa die Finanzplattform Dr. Klein, die Hypothekenkredite an private Verbraucher vermittelt. Von besonderer Bedeutung für die Berliner ist der Finanzierungsmarktplatz Europace. Über die Kreditplattform für Finanzvertriebe lassen sich anbieterunabhängig Angebote zur Baufinanzierung vergleichen und abschließen. Die Firma profitiert dabei direkt vom boomenden Immobilienmarkt und baut gleichzeitig ihren Marktanteil aus.

Firmenchef Ronald Slabke treibt außerdem die Expansion voran. So vertiefen die Berliner die Wertschöpfung bei Immobilien durch das Angebot von Vertrieb, Bewertungen und Verwaltung. Zudem überträgt Hypoport das Plattformmodell auf das Versicherungsgeschäft. Damit erschließt sich die Firma langfristig neue Märkte mit erheblichem Umsatzpotenzial. Slabke setzt aber auch auf Zukäufe. Erst Anfang Juli gab Hypoport die Übernahme der auf die Finanzierung durch öffentliche Fördermittel und Zuschüsse spezialisierten Unternehmensberatung REM Capital bekannt. Für das kommende Jahr kündigte Hypoport eine neue Plattform zur Abwicklung von Unternehmensfinanzierungen an.

Fazit: Weiterhin aussichtsreich, aber hoch bewertet. Für Risikofreudige.

Puma
Auf dem Sprung


Sport liegt im Trend. Die Zahl der Menschen, die sich regelmäßig sportlich betätigen, ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und legt weiterhin zu. Einen regelrechten Boom erlebt der Sportartikelhersteller Puma, der seinen Gewinn im laufenden Jahr voraussichtlich um 38 Prozent steigert.

Firmenchef Bjørn Gulden setzt in der Werbung nicht nur auf Sportstars wie Sprint-Legende Usain Bolt oder auf Fußballvereine wie den AC Mailand, sondern mit großem Erfolg auch auf das sogenannte Influencer-Marketing. Zu den Markenbotschaftern der Franken gehören etwa die Schauspielerinnen Selena Gomez und Cara Delevingne, die zusammen mehr als 200 Millionen Follower beim Bilder- und Videonetzwerk Instagram erreichen. In Deutschland arbeitet Puma unter anderem mit der bekannten Fitness-Influencerin Pamela Reif zusammen. Testimonials mit solch enormen Reichweiten gerade bei jungen Menschen haben ihren Teil zum Aufschwung der fränkischen Sportartikelmarke mit der Raubkatze als Logo beigetragen.

Nach den Erfolgen der vergangenen Jahre blickt Puma-Chef Gulden mit Zuversicht nach vorn. Nach einer starken Entwicklung im ersten Halbjahr hob der Konzern die Prognose für das Gesamtjahr zuletzt an. Für Fantasie sorgt insbesondere die starke Geschäftsentwicklung in China und den USA. Als im Vergleich zu den Marktführern Nike und Adidas nach Umsatz relativ kleines Unternehmen hat die Raubkatzen-Marke noch immer Aufholpotenzial. Um sich gegen die Risiken eines Handelskriegs besser zu wappnen, verlagert auch Puma Produktion aus China in andere asiatische Länder.

Fazit: Gutes Chance-Risiko-Verhältnis, auch für eher risikoscheue Anleger.

Varta
Voller Energie


Über schleppende Geschäfte kann sich der Batteriehersteller Varta nicht beklagen. Die Süddeutschen erhöhten kürzlich ihre Prognosen und werden ihren Nettogewinn im laufenden Jahr auch dank der Übernahme des angestammten Geschäfts mit Konsumbatterien vom US-Konzern Energizer voraussichtlich um gut 60 Prozent steigern. Nach Abschluss der Transaktion kommen Batterien und Akkus für Privatkunden unter dem Namen Varta wieder von der 1887 gegründeten Firma.

Varta profitiert insbesondere von der steigenden Nachfrage nach Lithium-Ionen-Zellen für Hörgeräte, kabellose Kopfhörer und andere elektronische Kleingeräte. Im Bereich Hörgeräte ist Varta Weltmarktführer. Im Segment mit kabellosen Premium-Kopfhörern will Firmenboss Schein im kommenden Jahr die Krone erringen. Um mit der Nachfrage Schritt zu halten, baut Varta die Produktion aus: Statt 60 Millionen Zellen will der Konzern 2020 bereits über eine Kapazität von 80 Millionen Zellen verfügen. Im Folgejahr soll die Marke von 100 Millionen geknackt werden.

Für Fantasie sorgt auch das Geschäft mit stationären Energiespeichersystemen für Privathaushalte und Industrie. Die gewonnene Energie etwa aus Solar- und Windkraftanlagen muss gespeichert und jederzeit abgerufen werden können. Varta ist mit seinen Speicherlösungen bestens positioniert, um von der Energiewende zu profitieren.

Im Zukunftsmarkt E-Mobilität steht Varta noch an der Seitenlinie. Im Rahmen der Batterie-Offensive der Bundesregierung beteiligt sich Varta aber am Bau einer Fabrik für Lithium-Ionen-Zellen für Autos. Langfristig hat das Segment das Potenzial, eine weitere Säule im Geschäftsmodell zu werden.

Fazit: Gute Perspektiven, aber hoch bewertet. Für spekulative Anleger.

Investor-Info

Airbus
Aufholjagd


Bei der Zahl der zivilen Flugzeugauslieferungen hat Airbus den Konkurrenten Boeing im ersten Halbjahr abgehängt. Auch bei Umsatz und Gewinn macht der Luftfahrtkonzern Fortschritte. 2019 dürften die Erlöse um elf Prozent auf über 70 Milliarden Euro steigen. Netto ist ein Gewinn von 4,7 Milliarden Euro zu erwarten. Das Ergebnis je Aktie steigt ­voraussichtlich um 41 Prozent. Für 2020 prognostizieren Analysten 75 Milliarden Euro Umsatz und 5,7 Milliarden Euro Gewinn.

Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 150,00 Euro
Stoppkurs: 95,00 Euro

Allianz
Dividenden-König


Europas größter Versicherungskonzern wächst zwar nicht rasant, steigert aber Umsatz und Überschuss regelmäßig. Für das laufende Jahr rechnen Analysten bei Deutschlands größtem Dividendenzahler im Schnitt mit einem Umsatzzuwachs von fünf Prozent auf 136 Milliarden Euro. 2020 sollen die Erlöse auf über 141 Milliarden Euro steigen. Der Gewinn je Aktie legt im laufenden Jahr voraussichtlich um acht Prozent zu. Netto dürfte die Allianz acht Milliarden Euro verdienen.

Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 240,00 Euro
Stoppkurs: 168,00 Euro

Bechtle
Cloud-Experte


Deutschlands größtes IT-Systemhaus Bechtle befindet sich wegen des Trends zur Digitalisierung ungebrochen auf Wachstumskurs. Für 2019 ist beim Gewinn je Aktie mit einem Zuwachs von 20 Prozent zu rechnen. Der Gewinn dürfte damit auf 163 Millionen Euro steigen. Beim Umsatz erwarten Analysten einen Anstieg von 20 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Im kommenden Jahr soll der Netto­gewinn auf über 180 Millionen Euro zulegen, die Erlöse steigen demnach auf knapp 5,6 Milliarden Euro. Nach Kursdelle günstig.

Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 105,00 Euro
Stoppkurs: 69,00 Euro

Cancom
Glänzende IT-Perle


Das Unternehmen arbeitet in einer lukrativen Nische. Analysten erwarten 1,6 Milliarden Euro Umsatz im laufenden Jahr. Das entspräche einem Anstieg von 14 Prozent. Der Gewinn je Aktie soll um ein Viertel steigen. Der Nettogewinn erreicht damit laut Prognosen 58 Millionen Euro. Auch für das kommende Jahr ist mit einer positiven Geschäftsentwicklung zu rechnen. Die Erlöse dürften dann bereits 1,7 Milliarden Euro erreichen. Der Gewinn soll auf 68 Millionen Euro zulegen.

Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 63,00 Euro
Stoppkurs: 39,00 Euro

CTS Eventim
Rockstar im SDAX


Die einmalige Stellung des Konzertveranstalters und Ticketvermarkters auf dem europäischen Event-Markt zahlt sich in barer Münze aus. In diesem Jahr dürfte der Umsatz von CTS Eventim auf 1,4 Milliarden Euro zulegen - ein Anstieg von zehn Prozent. Beim Gewinn je Aktie ist sogar mit einem Plus von 15 Prozent zu rechnen. Der Nettogewinn dürfte damit 135 Millionen Euro erreichen. Für 2020 rechnen Analysten mit einem leichten Umsatzplus und einem Gewinn von 152 Millionen Euro.

Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 58,00 Euro
Stoppkurs: 35,00 Euro

Eckert & Ziegler
Medizin-Experte


Das Thema Gesundheit nimmt einen immer höheren Stellenwert ein. Davon profitiert der Medizintechnikexperte. Nach Erlösen von 168 Millionen Euro im Vorjahr setzen die Berliner 2019 voraussichtlich 181 Millionen Euro um. Das Ergebnis je Aktie dürfte um 29 Prozent steigen. Der Nettogewinn wird bei knapp 21 Millionen erwartet. Für das kommende Jahr ist mit Erlösen von 194 Millionen Euro und einem Nettogewinn von mehr als 22 Millionen Euro zu rechnen. Die Firma dürfte auf Wachstumskurs bleiben.

Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 190,00 Euro
Stoppkurs: 124,00 Euro

Hypoport
Starke Nachfrage


Der Berliner Finanzdienstleister, der sich auf Dienste rund um Immobilien und Versicherungen konzentriert, verzeichnet von Jahr zu Jahr neue Rekorde. 2019 steigen die Erlöse weiter, voraussichtlich um ein Viertel auf 330 Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie soll um knapp ein Drittel zulegen, netto dürfte Hypoport 28 Millionen Euro verdienen. Für das kommende Jahr ist mit einem Umsatzanstieg auf 380 Millionen Euro und einem Gewinn­zuwachs auf 36 Millionen Euro zu rechnen.

Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 280,00 Euro
Stoppkurs: 190,00 Euro

Puma
Höher, schneller, weiter


Der Sportartikelhersteller ist nach einer Durststrecke auch bei der jüngeren Generation wieder angesagt. Die Zahlen belegen das eindrucksvoll: Im laufenden Jahr erlösen die Franken laut Schätzungen 5,3 Milliarden Euro - ein Plus von 14 Prozent. Der Gewinn je Aktie dürfte um 38 Prozent wachsen. Unter dem Strich verdient der Konzern netto voraussichtlich 428 Millionen Euro. Im Jahr 2020 dürfte der Umsatz 5,9 Millionen Euro und der Gewinn 540 Millionen Euro erreichen.

Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 82,00 Euro
Stoppkurs: 52,00 Euro

Varta
Unter Strom


Der Batteriehersteller besetzt eine wachstumsstarke Nische: Varta wächst rasant. Im laufenden Jahr rechnen Analysten mit einem Umsatzplus von 34 Prozent auf 363 Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie dürfte um gut 60 Prozent steigen. Netto verdient Varta ­voraussichtlich 41 Millionen Euro. Für 2020 stellen Analysten im Schnitt Erlöse von 656 Millionen Euro und einen Nettogewinn von 64 Millionen Euro in Aussicht. Die Wachstumsstory ist damit aber nicht zu Ende, auch danach wird mit hohen Zuwächsen gerechnet.

Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 88,00 Euro
Stoppkurs: 59,00 Euro