Im Vorfeld der Münchner Sicherheitskonferenz MSC gehören die Aktien des Rüstungskonzerns Rheinmetall im DAX erneut zu den stärksten Unternehmen. Nach einer Reihe von Kursziel-Erhöhungen steigen die Papiere auf ein frisches Rekordhoch. Die Analysten äußern sich geradezu euphorisch und erwarten trotz der jüngsten Kurssteigerung noch viel Potenzial.
Starke Prognose für den Auftragseingang
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat angedeutet, dass die USA von
Russland angegriffene Nato-Staaten nicht schützen würden, wenn diese
nicht genügend Verteidigungsausgaben tätigen. Die Aussicht auf noch höhere Rüstungsausgaben treibt seit Tagen die Anteilsscheine von Rheinmetall an. Die Aktien von Rheinmetall haben allein seit Jahresbeginn fast ein Drittel an Wert gewonnen und haben damit unter allen DAX-Werten klar die Nase vorn.
In dieser Woche wurde bekannt, dass Rheinmetall die Waffenproduktion in Deutschland deutlich ausweitet. In Unterlüß nahe Uelzen in Niedersachsen werden künftig auch Raketenmotoren und Sprengstoff hergestellt. Außerdem soll an dem Standaort eine neue Fabrik für jährlich bis zu 200.000 Stück Artillerie-Munition entstehen. Mit den Waffen soll die Bundeswehr wieder leistungsfähiger gemacht werden. Unterlüß ist bereits der größte Produktionsstandort des Rüstungskonzerns. Neben Munition werden hier auch Militärfahrzeuge wie der Schützenpanzer Puma hergestellt.
Am Donnerstag heizten positive Analystenkommentare die Rally noch an. Die Zukunft des Rüstungskonzerns sehe sehr, sehr rosig aus, schrieb etwa der Experte David Perry von der US-Bank JPMorgan. Jüngste Aussagen von Bundeskanzler Olaf Scholz legten nahe, dass die geplante Erhöhung der Verteidigungsausgaben nachhaltiger sei als es einige Investoren gedacht hätten. Zudem habe Rheinmetall in einer Telefonkonferenz mit Analysten eine Prognose für den Auftragseingang 2024 genannt, die ein Verhältnis vom Auftragseingang zum Umsatz von etwa 3 bis 4 impliziere. Dies, so Perry, sei schlichtweg beispiellos. Der Experte erhöhte sein Kursziel von 420 auf 455 Euro.
Anlysten passen Kursziele nach oben an
Analyst George McWhirter von der Privatbank Berenberg schraubte sein Kursziel für die Aktien von 350 auf 425 Euro nach oben. Der Konzern sei erfreulich ins Jahr gestartet und mit seinen mittelfristigen Wachstumsaussichten auf einem guten Weg, resümierte der Experte.
Auch Deutsche Bank Research hat das Kursziel für Rheinmetall angehoben. Vor den am 14. März erwarteten vollständigen Quartalszahlen sieht Analyst Christoph Laskawi nun 410 Euro statt zuvor 320 Euro als Kursziel für die kommenden zwölf Monate. Die Einstufung beließ er auf "Buy". In Erwartung guter Geschäfte des Rüstungskonzerns im laufenden Jahr habe er seine Prognosen für 2024 erhöht. Das neue Kursziel reflektiere auch die Verlagerung des Bewertungshorizonts von 2024 auf 2025.
Die von "dpa-AFX" erfassten Analysten sind insgesamt positiv gestimmt für die Aktien von Rheinmetall. Sieben Experten empfehlen einen Kauf der Papiere. Nur ein Fachmann rät dazu, erst einmal an der Seitenlinie zu verharren.
Rheinmetall-Aktie steigt weiter
Die Aktien von Rheinmetall haben am Donnerstag ihren Rekordlauf fortgesetzt. Die Papiere des Rüstungskonzerns haben bei fast 378 Euro einen weiteren Höchststand erreicht und zogen im Xetra-Handel zuletzt noch um gut drei Prozent auf 377 Euro an (siehe Chart). Damit gehörten sie zu den besten Werten in DAX. Der deutsche Leitindex erklomm ebenfalls eine Bestmarke und notierte am Vormittag noch 0,6 Prozent im Plus.
BÖRSE ONLINE hatte das Kursziel auf 370 Euro erhöht, was nun erreicht wurde. Angesichts des starken Auftragseingangs bleiben die Aussichten für Rheinmetall gut, Anleger lassen die Gewinne laufen. Engagierte Anleger lassen die Gewinne laufen, auch wenn es zwischenzeitlich zu Gewinnmitnahmen kommen dürfte. Ein neues Kursziel bei 450 Euro ist durchaus möglich.
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(Mit Material von dpa-AFX)