Die politische Entscheidung zur Lieferung des Schützenpanzers Marder in die Ukraine sorgt beim Panzer-Bauer Rheinmetall für steigende Kurse. Spekulationen, dass dem Marder trotz aller politischen Bedenken irgendwann auch der Kampfpanzer Leopard folgen könnte, wirken ebenfalls positiv auf den MDax-Wert. Doch es gibt noch zwei weitere kursstützende Argumente.
Deutschland und die USA haben die Lieferung von Schützenpanzern und Flugabwehr-Systemen an die Ukraine angekündigt. Eine entsprechende Vereinbarung von Kanzler Olaf Scholz und Präsident Joe Biden hat die Bundesregierung am Donnerstagabend nach einem Telefonat der beiden Männer bekannt gegeben. Diese hätten ihre Entschlossenheit bekundet, der Ukraine so lange wie nötig die erforderliche Unterstützung zu gewähren. Die Vereinigten Staaten werden der Ukraine wohl Schützenpanzer vom Typ 'Bradley' zur Verfügung stellen, und Deutschland beabsichtigt, Schützenpanzer vom Typ 'Marder' zu liefern.
Nach Angaben aus Regierungskreisen sollen mehrere Dutzend "Marder"-Panzer des Düsseldorfer Unternehmens in die Ukraine geliefert werden. Das nähre zudem Spekulationen, dass dem Marder trotz aller politischen Bedenken irgendwann auch der Kampfpanzer Leopard folgen könnte.
Rheinmetall-Aktie auf höchstem Niveau seit Juli 2022
Die Aktie des Rüstungskonzerns Rheinmetall profitiert von der Entscheidung der deutschen Regierung, den Schützenpanzer "Marder" an die Ukraine zu liefern. Die Papiere steigen im Xetra-Handel in Frankfurt zeitweilig um über drei Prozent auf gut 209 Euro und nehmen damit die Spitzenposition im MDax ein. Damit zeichnet sich eine Wochenbilanz von rund 12 Prozent ab.
Im Handel wurde zudem auf die absehbare Aufnahme der Rheinmetall-Aktien in den DAX verwiesen, die den Kurs latent unterstütze. So hat die französische Großbank Société Générale (SocGen) bereits auf Vortag darauf hingewiesen, dass mit einem Delisting der Linde-Aktie im Laufe des ersten Quartals zu rechnen sei und Rheinmetall als Nachfolger im deutschen Leitindex DAX erwartet werde.
Weiterer Kursaufschwung denkbar
Auch charttechnisch hat sich das Bild für die Rheinmetall-Aktie verbessert. Die 200-Tage-Linie konnte erfolgreich verteidigt werden, zudem wurde mit dem nachhaltigen Sprung über die 200-Euro-Marke ein Kaufsignal generiert. Nächster Widerstand ist die Zone bei 225 Euro. Das Allzeithoch markierte die Aktie Ende Juni bei 227,90 Euro. BÖRSE ONLINE hält auch neue Rekordkurse für denkbar und hat Rheinmetall zuletzt im Oktober mit Kursziel 230 Euro zum Kauf empfohlen.