Roche hält indes weiterhin Ausschau nach kleineren Firmen mit Produkten in einer frühen Entwicklungsphase, die noch einige Jahre von der Marktreife entfernt seien. Eine Großübernahme wie der 8,3 Milliarden Dollar teure Kauf von InterMune vor einem Jahr sei dagegen sehr unwahrscheinlich. "Wir machen viele Deals in einer Frühphase und fast gar nichts im Spätstadium", erklärte Roche-Chef Schwan. "InterMune war ein Sonderfall." Roche habe die US-Biotechnologiefirma bereits gut gekannt und die Chancen anders und optimistischer als der Markt beurteilen können. Der Umsatz von InterMunes Lungenmedikament Esbriet, das seit vergangenem November in den USA auf den Markt ist, zieht stark an. Analysten trauen der Arznei zur Behandlung von Lungenfibrose Milliardenumsätze zu.
Die Hürden für einen Zukauf seien hoch angesetzt, sagte Schwan. Die eigene Produktpipeline mache gute Fortschritte und es gebe reichlich Investitionsmöglichkeiten. Der weltgrößte Hersteller von Krebsmedikamenten hatte im August zwei kleine US-Diagnostikfirmen übernommen. Der Konzern aus Basel setzt stark auf Medikamente, die speziell auf bestimmte Patientengruppen zugeschnitten sind. Dank des eigenen Diagnostikgeschäfts kann Roche im Gegensatz zu vielen anderen Pharmakonzernen die dazu nötigen Gentests selbst entwickeln und anbieten.
Reuters